Darf ich bei Neurodermitis in die Sauna gehen?
Mit Neurodermitis in die Sauna. Neurodermitis ist gekennzeichnet durch eine empfindliche, stark juckende und sehr trockene Haut sowie einen immer wiederkehrenden Hautausschlag. Die chronische Krankheit verläuft in unterschiedlich stark ausgeprägten Schüben, die als akute Entzündungen bestimmter Hautregionen beginnen. Die geröteten, geschwollenen und nässenden Ekzeme verkrusten nach einiger Zeit und heilen schließlich ab. Ein Neurodermitis-Schub kann durch unterschiedliche Provokationsfaktoren (Trigger) ausgelöst werden.
Dazu zählen:
- Verschiedene Nahrungsmittel wie Weizen, Kuhmilchprodukte, Geflügel, Schweinefleisch, Fisch und Eier. Auch Möhren, Tomaten und Soja können einen Schub auslösen. Meiden Sie Zitrusfrüchte, Nüsse, Alkohol sowie Kaffee und schwarzer Tee.
- Kleidungsstücke aus Kunstfasern sind bei Neurodermitis nicht günstig. Auch Wollkleidung wie Schals, Mützen, Pullover oder Strumpfhosen die aus Wolle bestehen sollte man nicht tragen.
- Falsche Hautpflege – Neurodermitiker brauchen viel Pflege. Die Haut sollte regelmäßig mit Fett und Feuchtigkeit versorgt werden.
- Hitze oder starke Sonneneinstrahlung beeinflussen die Hauttrockenheit und können Schübe auslösen.
- Hautinfektionen, die durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst werden.
- Starke Temperaturschwankungen oder geringe Luftfeuchtigkeit, sowie kaltes Winterwetter oder trockene Heizungsluft können zur Verschlechterung der Neurodermitis führen.
- Auch Stress – positiver oder negativer Stress wirkt sich auf das Immunsystem aus.
- Auch ungesundes Schwitzen kann den Juckreiz verstärken.
- Zu den hormonellen Faktoren zählen Menstruation, Schwangerschaft oder Menopause.
- Aktives oder passives Rauchen kann Neurodermitis-Schübe auslösen oder sogar noch verstärken.
Wer einen Neurodermitis-Schub verhindern möchte, sollte diese auslösenden Faktoren, so weit es geht, meiden. Aber halt. Saunafans sind sicher geschockt, dass Schweiß auf dieser Liste auftaucht. Aber keine Panik, mit dem gesunden Schwitzen hat das nichts zu tun – zumindest so lange es nicht zu viel wird. Gemeint ist der Schweiß, der sich zum Beispiel beim Sport zwischen Uhr und Handgelenk festsetzt. Das Problem ist in diesen Fällen weniger die Körperflüssigkeit an sich. Der Teufel steckt viel mehr in Klamotten und Accessoires.
Sauna – Wirkung auf die Haut
Der Hitzereiz öffnet die Poren, sorgt für eine bessere Durchblutung und fördert die Entschlackung der oberen Hautschicht (Epidermis). Die Hornschicht quillt auf, sodass sich abgestorbene Hautzellen leichter ablösen und während des Duschens entfernt werden. Regelmäßige Saunagänge verbessern zusätzlich den Feuchtigkeits- und Fetthaushalt des Körpers.
Dadurch bleibt die Haut geschmeidiger und speichert die Feuchtigkeit wesentlich besser als bei Menschen, die einen Saunabesuch scheuen. Hinzu kommt, dass der Säureschutzmantel der Epidermis wiederhergestellt wird. Eine intakte Barriere macht es Krankheitserregern und Schadstoffen viel schwerer, in die Haut einzudringen. Aus diesem Grund profitieren Menschen mit einer trockenen und schuppigen Haut besonders von der Hitze in der Saunakabine.
Neurodermitis und Sauna
Die schonende Reinigung der Haut beim Schwitzen scheint auf den ersten Blick für Neurodermitis-Patienten ein wahrer Segen zu sein. Für den Organismus bedeuten Saunagänge allerdings nicht nur Entspannung, sondern auch Stress. Die abwechselnden Hitze- und Kältereize stellen bei Gesunden ein optimales Gefäßtraining dar. Bei Neurodermitikern hingegen kann es passieren, dass dadurch ein Krankheitsschub provoziert wird.
Alternative zur finnischen Sauna
Für die Betroffenen ist es wichtig, die individuellen Trigger zu kennen. Wenn starke Temperaturschwankungen, Hitze, trockene Luft oder Schweiß die Neurodermitis-Symptome auslösen, sind nicht alle Arten von Saunakabinen empfehlenswert. Eine Niedrigtemperatur-Sauna (Biosauna, Dampfbad, Sanarium) kann eine sinnvolle Alternative zur finnischen Sauna darstellen. Neurodermitiker sollten alle Aufgüsse mit Vorsicht genießen. Duftstoffe, die in den Aufgussmitteln enthalten sind, gelangen über den Wasserdampf auf die Haut. Dort können sie zusammen mit dem Hitzereiz eine starke Hautreaktion provozieren. Um das Risiko eines neuen Krankheitsschubs zu vermeiden, sollten Betroffene ganz auf das Aufgusserlebnis verzichten.
Hautpflege nach dem Saunagang
Bei Neurodermitis werden die Feuchtigkeits- und Fettverluste der Haut nicht so gut ausgeglichen wie bei gesunden Menschen. Deshalb ist die richtige Hautpflege nach dem Saunagang besonders wichtig. Da sich die akuten Entzündungen aufgrund der Hitze häufig verstärken, ist das Saunieren während eines Neurodermitis-Schubes tabu. Hinzu kommt, dass die wunden Hautstellen durch das Schwitzen unangenehm brennen und jucken. Um sicherzugehen, sollten Neurodermitiker vor dem Saunabesuch mit dem Hausarzt besprechen, ob irgendwelche Einwände bestehen.
Kauftipp der Redaktion – Sorion Creme – Auch zur Hautpflege bei Schuppenflechte und Neurodermitis geeignet
Fazit der Redaktion Teil 1.
Neurodermitiker können von der gesundheitsfördernden Wirkung der Sauna profitieren. Das gilt allerdings nicht in jedem Fall. Wichtig ist, die individuellen Auslöser akuter Krankheitsschübe zu kennen und beim Saunieren zu berücksichtigen. Regelmäßige Saunagänge in der richtigen Kabine sowie eine konsequente Hautpflege verbessern nicht nur das Hautbild bei Neurodermitis. Darüber hinaus steigern sie das körperliche und seelische Wohlbefinden.
Natürliche Hausmittel gegen Neurodermitis
- Heilerde desinfiziert und wirkt beruhigend auf die entzündete Haut ein.
- Totes Meer Salbe versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.
- Omas Hausmittel, das Johanniskraut eignet sich hervorragend gegen Neurodermitis.
- Auch ein Meersalz Bad entspannt die Haut, dieses sollten sie jedoch regelmäßig als Zusatz in das Badewasser mischen.
- Als Wunderwaffe gegen Neurodermitis hat sich die Pflanze Aloe-Vera herausgestellt. Diese ist entzündungshemmend und spendet zudem noch Feuchtigkeit.
- Sonnenlicht aktiviert die Hautzellen und leitet den Erneuerungsprozess der Haut ein.
- Gesunde Ernährung stärkt den Körper gegen Infekte und kann einen erneuten Schub vorbeugen.
- Eines der besten Hausmittel für Neurodermitis ist Teebaumöl. Dieses Öl lindert Juckreiz und bekämpft infektionsverursachende Bakterien.
Wie kann man Neurodermitis noch lindern?
Wir haben gesehen, dass Neurodermitis-Patienten durchaus von der gesundheitsfördernden Wirkung der Sauna profitieren können. Allerdings wirkt die sanfte Hitze nicht gegen alle lästigen Symptome. Deswegen wünschen sich viele Betroffene noch mehr Hilfe – und die gibt es. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, dass Sie nicht immer zu teuren Cremes greifen müssen. Es gibt Mittel, die ganz nebenbei bei einem entspannenden Tag in der Therme wirken. Sie können Sie sogar relativ einfach zu Hause anwenden. Die Rede ist von Salz und Sole. Beide kommen in der Natur vor. Natürlich kann weder das eine noch das andere Wunder vollbringen. Die Symptome deutlich lindern können sie aber durchaus.
Neurodermitis mit Sole und Salz lindern
Mit Salz hat Mutter Natur ein Multitalent geschaffen. Werfen Sie doch einmal einen Blick auf die Homepage Ihrer Lieblingstherme. Hier finden Sie Anwendungsmöglichkeiten des Heilwassers. Meist sind hier Gelenkprobleme, Allergien, Asthma sowie Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Neurodermitis, Akne und andere Ekzeme aufgeführt. Das ist nicht etwa ein Marketingtrick des Betreibers, der das Wasser als Heilmittel anpreisen möchte. Die Wirkung ist in vielen Studien bereits bewiesen worden. Besonders gut erforscht ist die Wirkung auf Neurodermitis-Patienten. Schon viele Betroffene haben sich in die salzigen Fluten gestürzt und eine deutliche Linderung der Symptome bemerkt. Selbst dann, wenn nichts mehr zu helfen schien.
Manchmal sind die Symptome aber zu stark ausgeprägt. Dann hilft das Planschen im Gemeinschaftsbecken nicht weiter. Darauf müssen Sie zwar nicht verzichten, Sie sollten aber zusätzliche Therapie-Angebote in Anspruch nehmen. Meist haben Sie die Möglichkeit, sogenannte Wannenbäder zu buchen. Hier können Sie in privater Atmosphäre in angenehm warmen Wasser baden. Das enthält Sole in einer sehr hohen Konzentration und wirkt daher ziemlich effektiv.
Was ist eine Sole-Photo-Therapie?
Noch effektiver ist die sogenannte Sole-Photo-Therapie. Hier begeben sich die Patienten direkt nach dem Bad auf die Sonnenbank. Das UV-Licht kann durch die Salzkruste noch stärker wirken. Zusammen sind Licht und Salz ein unschlagbares Team gegen die Beschwerden von Neurodermitis-Betroffenen. Damit die Ekzeme wirklich nachhaltig verschwinden, sollten Sie diese Therapie über zwei bis drei Wochen regelmäßig anwenden. Übrigens wird die Sole-Photo-Therapie von den Krankenkassen übernommen, wenn Sie von einem Arzt verschrieben wird.
Das salzhaltige Wasser kommt aber nicht nur äußerlich zum Einsatz. Denken Sie nur einmal an die großen Kurbäder wie Bad Kissingen und Karlsbad. Hier stehen sogenannte Wandelhallen. Die Kurgäste spazieren mit Bechern in der Hand durch diese Hallen – und trinken das salzige Wasser. Lecker ist das übrigens nicht, aber es hilft. Sie müssen gar nicht so weit fahren. Fragen Sie doch einmal bei der Therme in Ihrer Nähe nach. Oftmals bieten auch diese kleinen Betriebe sogenannte Trinkkuren an. Sie müssen dann eben auf die majestätischen Hallen verzichten. Die Heilwirkung können Sie trotzdem genießen.
Heilwirkung für die geplagte Haut
Aber warum hat das Salz nun so eine positive Wirkung? Schauen wir uns zunächst an, was Neurodermitis eigentlich ist. Es handelt sich um eine Erkrankung des Immunsystems. Das wiederum wird nachweislich durch die Anwendung eines Solebades gestärkt. Hinzu kommt noch eine desinfizierende Wirkung. Die kann aber auch stören. Nämlich, wenn durch die Ekzeme offene Wunden entstanden sind. Dann brennt es. Außerdem wird die Haut durch das Solebad mit Feuchtigkeit versorgt. Dieser Effekt hält übrigens sogar eine Weile an. Die Sole dringt in die Haut ein und wandelt sich dort in Ionen um, die wiederum positiv auf die Feuchtigkeitsversorgung wirken.
Das Solebad hat aber noch eine zweite, oft unterschätzte Wirkung: Es ist ziemlich entspannend. Sie können über mehrere Stunden hinweg, den Stress des Alltags einfach abschütteln. Schon alleine diese Ruhe kann die Symptome lindern. Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass es vor allem der Stress ist, die Ekzeme bei Erwachsenen sprießen lässt.
Insofern haben regelmäßige Bäder in der Therme auch eine sehr gute vorbeugende Wirkung. Wenn Sie unter Hautkrankheiten leiden, sollten Sie den Badetag zu einem festen Bestandteil Ihres Wochenprogramms machen. So verhindern Sie Schübe unter Umständen für einen langen Zeitraum. Einige Patienten berichten auch, dass die Symptome weniger stark ausgeprägt sind, wenn Sie regelmäßig baden.
Gut für die Atemwege
Sole ist aber nicht nur gut für die Haut. Sie entfaltet ihre heilende Wirkung auch an den Atemwegen – und kann Krankheiten wie Asthma, Bronchitis und Nebenhöhlenentzündung lindern. Wer Atemwegsbeschwerden hat, profitiert schon von einem Bad im Solebecken. Denn hier steigen die Dämpfe auf und legen sich direkt auf die Atemwege.
Das bringt schon viel. Noch besser ist es, die Sole zu vernebeln. Dafür haben Sie in der Therme normalerweise zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es Saunen, in denen solehaltiges Wasser auf den heißen Steinen verdampft. Hier profitieren Sie zusätzlich von der relativ feuchten Luft, die in der Lage ist, Atemwege zu reinigen. Aber manchmal ist ein Besuch in der Sauna nicht möglich. Vor allem Asthmatiker schrecken davor zurück. Dann helfen sogenannte Sole-Grotten. Hier wird ganz ohne Hitze solehaltiges Wasser mit speziellen Geräten vernebelt.
Eine dritte Möglichkeit ist der Aufenthalt in einem natürlichen oder künstlichen Salzstollen. Das sind Räume, die schlicht und einfach mit Salz ausgekleidet sind. Die Kristalle sind so fein, dass sie sich von ganz alleine in der Luft verteilen. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als tief einzuatmen. Die salzige Luft erledigt den Rest. In der Regel sollten Sie sich in etwa eine halbe Stunde lang einem solchen Salzstollen aufhalten.
Anwendung zu Hause
Viele Neurodermitis-Patienten scheuen aber den Gang ins öffentliche Bad. Zu groß ist die Scham, den mit Ekzemen übersäten Körper der Öffentlichkeit zu zeigen. In solchen Fällen können Salz-Bäder zu Hause helfen. Hier kommt nichts anderes zum Einsatz als Omas gutes altes Badesalz. Das gibt es noch immer in jedem Drogeriemarkt zu kaufen. Einfach ein Bad gemäß Packungsbeilage vorbereiten und mindestens eine halbe Stunde lang genießen. Wie häufig Sie in die Badewanne steigen, bleibt Ihnen überlassen. Etwa zweimal in der Woche sind optimal. Wenn Sie mögen und es Ihnen guttut, können Sie aber auch häufiger ein Bad genießen.
Kauftipp* der Redaktion Kneipp SensitiveDerm Urmeer-Badesalz
Zusätzlich können Sie sich einen Ultraschallvernebler kaufen. Auch diese Geräte finden Sie inzwischen in der Drogerie oder aber im gut sortierten Online-Shop. Diesen Vernebler füllen Sie mit solehaltigem Wasser. Die Partikel setzen sich auf die Haut und helfen, die Symptome zu lindern. Zusätzlich hat diese Anwendung auch noch eine heilende Wirkung für die Atemwege.
Kauftipp* der Redaktion Elechomes Ultraschall Luftbefeuchter 6L
Wer sollte Solebäder nicht anwenden?
So gut Solebäder auch für die geschundene Haut sind, in manchen Fällen schaden sie auch. Das gilt an erster Stelle, wenn die Haut großflächig verletzt ist. Dann wäre der Aufenthalt in dem salzhaltigen Wasser für den Patienten eine Qual, denn die offenen Wunden würden brennen.
Auch Patienten mit akuten rheumatischen Schüben sollten warten, bis sie in das Solebad steigen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie an einer chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden. Dann muss der Arzt beurteilen, ob ein Bad möglich ist oder nicht.
Der Sole wird zwar eine heilende Wirkung bei Nierenleiden zugeschrieben. Allerdings sollten Patienten, die an einer chronischen Nierenerkrankung leiden, unbedingt mit ihrem Mediziner sprechen. Unter Umständen hat das Bad im salzigen, warmen Wasser in diesem Fall eine schädliche Wirkung.
Fazit der Redaktion, Teil 2.
Versuchen Sie, die Auslöser der Krankheit im Auge zu behalten. Starke Emotionen wie Stress oder Trauer spielen eine zentrale Rolle beim Auftreten von Neurodermitis. Trockene Haut reagiert sehr empfindlich auf alle Kontakte wie Kleiderstoffe, Kosmetik oder starke Duftstoffe. Bestimmte Nahrungsmittel die Konservierungsstoffe enthalten oder Aromen, Nüsse, Kuhmilch und auch Weizenmehl können ein Juckreizschub auslösen. Neurodermitis Patienten reagieren sehr unterschiedlich auf solche Trigger. So kann bei manchen Patienten schon eine Erkältung oder Stress bei der Arbeit einen Schub auslösen. Bei anderen dagegen nicht.
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