Tipps und Verhaltensregeln für Sauna-Anfänger

Das Saunabaden ist weit mehr als eine körperliche Erholungszeit. Auch die geistig-seelische Entspannung wird durch den regelmäßigen Gang in die Sauna gefördert. Hinzu kommen der positive Einfluss auf die Abwehrkräfte und andere Vorteile für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele.

Die besten Tipps für Sauna-Anfänger

Was genau ist Saunabaden?

Das Sitzen in der Sauna und vor allem das Schwitzen wird als Saunabaden bezeichnet. Die Sauna ist hierfür mit einem Saunaofen ausgestattet, der den Saunaraum auf hohe Temperaturen, teilweise bis zu über 100° C erhitzen kann. Dieses Schwitzbad stammt ursprünglich vor allem aus Skandinavien, ist aber zum Teil auch in Russland sehr populär. Die meisten Saunaräume, die aufgrund ihrer Holzvertäfelung Behaglichkeit und Gemütlichkeit vermitteln, sind mit zwei bis drei Sitzbänken versehen, die stufig angeordnet sind. Da der heiße Dampf rasch nach oben steigt, ist die Temperatur auf den oberen Sitzplätzen deutlich höher als auf der unteren Sitzbank.

Regelmäßige Zufuhr von Frischluft sorgt für eine gleichbleibend hohe Temperatur, da auch die neu zugeführte Luft sofort erwärmt wird. Sitzen und schwitzen – heißt die Devise. Zusätzlich werden auf dem Ofen erhitzte Steine mit Wasser begossen. Diese Aufgüsse sorgen ebenfalls für den in der Sauna so typischen Wasserdampf. Auch das Zugeben ätherischer Öle ist eine Möglichkeit, den Wohlfühleffekt beim Saunieren zu erhöhen. Neben den gesundheitlichen Vorteilen soll das Saunabaden auch einen reinigenden Effekt auf das Hautbild haben und so zur inneren wie äußeren Schönheit beitragen.

Zwischen den Saunagängen: Abkühlen, ausruhen, nachschwitzen

Meist werden mehrere Saunagänge nacheinander empfohlen. Zwischen diesen ist es wichtig, den Körper mit einer schonenden Kaltwasseranwendung abzukühlen. Denn nur durch diesen mehrmaligen Wechsel zwischen warm und kalt kommt es zu dem gesundheitsfördernden Effekt. Kalte Kniegüsse oder ein kurzes Bad im Kaltwasserbecken nach dem Duschen sowie etwas frische Luft, – dies ist das Richtige für die Zeit zwischen den Gängen. Nur frieren sollte man in dieser Zeit natürlich nicht. Durch die Kaltwasseranwendung zwischen den einzelnen Saunagängen kommt es durch den Kältereiz nicht nur zum Wärmeentzug. Denn zusätzlich wird der Kreislauf gefördert und das Immunsystem trainiert.

Sauna: Die gesundheitlichen Vorteile

Der regelmäßige Gang in die Sauna bietet jede Menge Vorteile für die Gesundheit. So wirkt sich das Saunabaden stärkend auf das Immunsystem aus, welches besonders in der Erkältungszeit gut funktionieren muss. Auch das Herz-Kreislauf-System sowie die Blutgefäße profitieren von dem stetigen Wechsel zwischen der Hitze einerseits und der Kälte andererseits. Zudem toleriert der Organismus mit der Zeit besser hohe sowie niedrige Temperaturen im Wechsel der verschiedenen Jahreszeiten. Durch das Schwitzen kommt es zu einer regelrechten Entgiftung über die Haut, die ja des Menschen größtes Entgiftungsorgan darstellt. Zusätzlich fördert das Saunieren die Durchblutung und eignet sich daher auch für Sportler zum Entspannen oder bei allgemein verspannter Muskulatur. Vorsichtiges Saunieren soll sich zudem günstig auf Bluthochdruck auswirken.

Durch den Entgiftungsprozess, bei dem sich die Poren der Haut öffnen, verbessert sich rasch das Hautbild. Die besser durchblutete Haut erhält wieder eine gesunde Farbe und wird von alten Hautschuppen und überflüssigen Talgansammlungen befreit, was sich besonders günstig auf Hautbeschwerden wie Akne auswirken soll.

Welche Sauna empfiehlt sich für Anfänger?

Für den Anfänger in Sachen Saunabaden sind Dampfbäder besonders empfehlenswert. Denn hierbei kann sich der Organismus nach und nach an die hohen Temperaturen gewöhnen. Die hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich zudem wohltuend bei diversen Atemwegsbeschwerden aus und unterstützt das Öffnen der Hautporen.

Biosauna

Auch die sogenannte Bio-Sauna ist eine bei Anfängern beliebte Form des Saunierens. Wer empfindlich auf höhere Temperaturen reagiert oder unter Bluthochdruck leidet, findet hier ebenfalls eine schonende Möglichkeit des Saunabadens. Denn hier steigen die Temperaturen mit Hilfe von Infrarotlicht bis höchstens 60° C, was gerade Anfängern auch einen längeren Aufenthalt in der Sauna ermöglicht.

Tepidarium

Auch das ursprünglich bei den Römern beliebte Tepidarium eignet sich hervorragend für Sauna-Anfänger. In diesem bis zu 40° C warmen Raum, der keine allzu hohe Luftfeuchtigkeit aufweist, können sich die Sauna-Gäste bequem auf den bereitstehenden Liegen entspannen. Auch hier wird die Raumluft manchmal mit ätherischen Ölen erfrischt, was sich besonders wohltuend auf Körper, Geist und Seele auswirkt. Im Gegensatz zum Dampfbad, wo meist eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, ist die Luftfeuchtigkeit im Tepidarium eher niedrig und wird daher auch von älteren Menschen und Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen besser vertragen.

Gut ausgerüstet für den Sauna-Tag

Auch wenn man in den meisten Saunen oft außer einem Handtuch nicht viel anhat, gibt es doch einige unentbehrliche Utensilien, die beim Ausflug in die Sauna nicht fehlen sollten.

Folgendes gehört also in die Saunatasche:

Das Saunatuch
Als Saunatuch eignet sich ein großes Badetuch, welches in der Lage ist, den entstehenden Schweiß aufzusaugen. Das Tuch sollte so groß sein, dass der Saunagänger es als Unterlage benutzen kann, um sich, falls gewünscht, auch auf eine der Saunabänke legen zu können.

Badeschlappen
Ähnlich wie auch im Schwimmbad ist es trotz aller hygienischen Vorsichtsmaßnahmen ratsam, Badeschlappen zu benutzen. Diese können oftmals auch ein Ausrutschen auf nassen Kachelböden im Nassbereich verhindern.

Shampoo und Duschgel oder Seife
Natürlich sollten Saunierende vor dem ersten Saunagang duschen. Das Haarewaschen empfiehlt sich vor allem nach dem letzten Saunagang, denn auch am Kopf kommt es durch das Saunieren zu vermehrtem Schwitzen.

Bademantel
Damit der Organismus während der Ruhephasen nicht zu sehr auskühlt, ist das Tragen eines einfachen Bademantels ratsam. Dieser ist schnell an- und ausgezogen und kann problemlos auf vorhandene Haken in der Nähe der Sauna aufgehängt werden.

Ein kleines Schweißtuch
Falls der Schweiß im Augenbereich stören sollte, kann ein kleines Tuch zum Abwischen für Abhilfe sorgen.

Saunabekleidung
Während in manchen Saunen das Tragen von Badebekleidung Pflicht ist, gibt es auch Saunen, die lediglich das Tragen eines Handtuches um die Hüften vorschreiben. In anderen Saunen wiederum ist das Nackt-Saunieren üblich. Wer zu Haus über eine eigene Sauna verfügt, kann dies natürlich für sich selbst entscheiden. Auch die klassischen Saunakilts und Saunasarongs erfreuen sich in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit. Diese sind äußerst bequem zu tragen und sogar in verschiedenen Größen erhältlich.

Getränke gegen den Wasserverlust
Beim Schwitzen verliert der Körper jede Menge Wasser und Mineralstoffe. Dies gilt es in den Pausen zwischendurch wieder auszugleichen. Am besten sind dafür Apfelsaftschorlen und Mineralwasser geeignet, die darum in keiner Saunatasche fehlen sollten.

Ein Handtuch zum Abtrocknen
Nach dem Duschen darf natürlich ein sauberes Handtuch zum Abtrocknen nicht fehlen.

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Der Saunagang

Ein Saunagang sollte gerade bei Anfängern in Sachen Sauna nicht länger als 10 bis 15 Minuten betragen. Zwei bis drei Saunagänge zwischen den Kaltwasseranwendungen und den Ruhepausen sind die Norm. Für den Anfang genügt ein Sauna-Tag pro Woche. Wer sich bester Gesundheit erfreut, kann jedoch auch zweimal in der Woche einen Sauna-Tag einlegen.

Folgende Tipps sollten Saunagänger beherzigen, damit der Sauna-Tag ein voller Erfolg wird:

1. Wer saunieren möchte, sollte weder mit ganz leerem Magen noch mit vollem Magen in die Sauna gehen. Eine leichte Mahlzeit, die jedoch nicht unbedingt unmittelbar vor dem Saunabesuch eingenommen werden sollte, ist die ideale Basis für den Gang in die Sauna.

2. Vor dem eigentlichen Saunieren sollte sich der Saunafreund sorgfältig abduschen und anschließend abtrocknen. Dies fördert das Öffnen der Hautporen. Nasse Haut verhindert das Schwitzen, um welches es ja beim Saunagang geht.

3. Anfänger sollten lieber kurze Saunagänge bis zu 8 Minuten pro Saunagang auf eine der unteren oder mittleren Bänke bevorzugen. Saunafreunde, die regelmäßig saunieren, fühlen sich auch im oberen, heißen Bereich der Sauna wohl und dürfen pro Gang gern bis zu 15 Minuten verweilen, solange sie sich dabei wohlfühlen.

4. Wichtig: Zwischen den einzelnen Gängen frische Luft schnappen, duschen, kalte Güsse oder Tauchbecken genießen und ausruhen!

5. Ausreichendes Trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, ist ebenfalls wichtig, soll der Sauna-Tag zum Wohlfühltag werden. Denn sonst kann es stattdessen zu Kreislaufproblemen kommen.

6. Körperliche Anstrengungen sollten im Anschluss an den Saunabesuch vermieden werden. Auch sollte der Saunagänger erst wieder ins Freie bzw. nach Hause gehen, wenn er nicht mehr allzu sehr nachschwitzt. Denn gerade im Winter droht durch die entstehende Verdunstungskälte die Gefahr einer Erkältung. Daher sollte ausreichend Zeit für den Sauna-Tag eingeplant werden.

Krank in die Sauna?

Es gibt einige akute und chronische Erkrankungen, bei denen der Saunabesuch eher kontraproduktiv ist oder gar eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes bedeuten könnte. Vorsicht ist auf jeden Fall geboten, wenn Menschen unter folgenden Beschwerden leiden:

Nierenkrankheiten:
Durch das Schwitzen werden auch die Nieren beim Saunieren sehr belastet, weshalb Nierenkranke besser auf den Saunagang verzichten sollten. Wer lediglich unter Nierensteinen leidet, sollte auf jeden Fall viel trinken und im Zweifelsfall besser seinen Arzt fragen, ob der Saunabesuch erlaubt ist.

Asthma:
Auch Menschen, die unter Asthma und COPD leiden, sollten eventuell auf den Besuch in der Sauna verzichten oder diesen langsam angehen. Eigentlich wirkt sich das Saunieren entspannend auf Bronchien und Lunge aus. Dennoch gilt es einige Dinge zu beachten. Vor allem von Kräuteraufgüssen und dem Saunieren mit ätherischen Ölen ist hier unbedingt abzuraten, da diese gerade bei allergischem Asthma Anfälle auslösen können. In jedem Fall sollte ein Asthmatiker sein Asthmaspray stets griffbereit haben. Auch die anschließende Kälteanwendung kann einen Anfall begünstigen, weshalb eine lauwarme Dusche vorzuziehen ist. In jedem Fall empfiehlt es sich, vor dem Saunabesuch, den Arzt um Rat zu fragen.

Akute Erkältungen:
Selbstverständlich sollte jemand mit einer akuten Erkältung nicht saunieren. Einmal stellt das Saunieren für den kranken Organismus eine zu große Belastung dar. Außerdem ist die Ansteckungsgefahr für andere Saunagäste einfach zu hoch. Hier ist das Dampfbad zu Hause die bessere Alternative, um festsitzenden Schleim zu lösen. Nach einer überstandenen Erkältung kann jedoch wieder langsam mit dem Saunieren begonnen werden.

Akuter Rheumaschub:
Rheuma ist eine Erkrankung, die meist in Schüben verläuft. Es spricht nichts dagegen, in der entzündungsfreien Phase die Sauna zu besuchen. Im Gegenteil:
Auch auf chronisch entzündete Gelenke und den gesamten Bewegungsapparat wirkt sich der Saunagang positiv aus. Menschen, die sich jedoch in einem akuten Rheumaintervall befinden, sollten mit dem Saunieren warten, bis der Schub vorüber ist.

Herzinsuffizienz und ähnliche Herzprobleme:
Das Saunabaden stellt für das Herz-Kreislauf-System eine große Herausforderung dar, die sich beim gesunden Menschen positiv auf die Gesundheit auswirkt. Wer jedoch unter einer Herzschwäche leidet oder bereits einen Herzinfarkt erlitten hat, darf nicht Saunieren. Auch bei leichten Herzbeschwerden ist auf jeden Fall der Arzt um Rat zu fragen.

Bluthochdruck:
Bluthochdruck gilt nicht unbedingt als Hindernis für das Saunabaden. Jedoch sollte auch hier im Einzelfall der Arzt um Rat gefragt werden und – ähnlich wie bei Asthma – auf den Kälteschock verzichtet werden. Eine lauwarme Dusche ist hier schonender und löst keinen plötzlichen Anstieg des Blutdrucks aus.

Niedriger Blutdruck:
Auch wer unter niedrigem Blutdruck und damit verbundenen Schwindelanfällen leidet, sollte beim Saunabaden eher zurückhaltend sein. Hier sind das Saunieren auf der untersten Stufe, kurzes Saunieren und vor allem schonend durchgeführte Kälteanwendungen empfehlenswert, damit es nicht zu Kreislaufproblemen kommt.

Saunabaden für Schwangere?

Auch Schwangere dürfen, sofern keine gesundheitlichen Probleme dagegensprechen, die wohltuende Wärme der Sauna genießen. Doch auch hier gilt: Weniger ist mehr! Mehr als 2 Gänge pro Saunabesuch und Woche sollten nicht durchgeführt werden. Außerdem sollte jeder Gang nicht länger als höchstens 10 Minuten dauern und ausreichend Wasser getrunken werden. Dann steht dem Saunabaden auch in der Schwangerschaft nichts im Wege.

 

 

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