Sauna trainiert die Schweißdrüsen

Die Sauna trainiert unser Herz-Kreislaufsystem, aktiviert den Stoffwechsel und trainiert sogar die Schweißdrüsen. Das klingt zunächst unglaublich, ist aber wahr. Wir sagen Ihnen, warum das so ist.
Schweiß ist ein Geschenk der Natur

Schweiß ist ein Geschenk der Natur

Sauna trainiert die Schweißdrüsen. Vielleicht haben Sie den Titel dieses Artikels gelesen und mit dem Kopf geschüttelt. Schließlich klingt es schier unglaublich, dass Schwitzen gegen Schwitzen helfen soll. So ist es aber. Viele verschiedene Wissenschaftler haben diese These bereits in Studien bewiesen. Wir haben für Sie nachgeforscht und sagen Ihnen, warum das so ist. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps gegen Hyperhidrose an die Hand.

Warum schwitzen wir überhaupt?

Bevor wir schauen, wie sich die Schweißdrüsen trainieren lassen, sollten wir klären, warum Menschen überhaupt schwitzen. Der Schweiß und die dazugehörigen Drüsen sind nämlich eines der genialsten Systeme, das wir überhaupt haben. Die Flüssigkeit zählt zu den hochwirksamen Schutzmechanismen des Körpers. Immer wenn es zu warm wird, versucht er seine wertvollen Organe zu kühlen, dazu gehört auch die Haut. Diese Rolle soll der Schweiß erfüllen, der zunächst körperwarm ist, dann aber an der Luft schnell kühler wird.

Damit der Mechanismus aktiviert werden kann, sitzen jede Menge Nervenzellen auf der Haut. Die funktionieren in diesem Fall wie Sensoren. Sie nehmen wahr, dass die Temperatur gefährlich hochsteigt – und geben dem Gehirn ein Signal. Das wiederum setzt die Schweißproduktion in Gang, somit ist der Körper vor Überhitzen geschützt.

Wir Menschen schwitzen aber nicht nur, wenn es warm ist. Viele Menschen tun das auch, wenn sie aufgeregt sind. Aber auch hier schützt die Flüssigkeit vor dem Überhitzen. Im Inneren des Körpers pumpt in diesem Fall nämlich das Herz wie wild Blut durch den Organismus. Er droht heiß zu laufen, ähnlich wie ein Motor, dem Kühlflüssigkeit fehlt. Also schlagen die Sensoren an und die Drüsen produzieren Schweiß. Ganz ähnlich ist das übrigens auch beim Sport. Schließlich laufen auch hier einige Systeme des Körpers auf Hochtouren.

Aber wie ist das, wenn wir Fieber haben?

Bleibt nur noch eine Frage: Warum schwitzen wir, wenn wir krank sind beziehungsweise Fieber haben. Auch hier soll der Schweiß wieder den Körper davor schützen, zu überhitzen. Der ist nämlich gerade damit beschäftigt, Viren oder Bakterien zu bekämpfen. Das macht er mit Wärme. Damit es uns aber nicht zu warm wird, produziert der Organismus Schweiß.

Hyperhidrose: Wenn Menschen zu viel schwitzen

Eigentlich ist das Schwitzen ja eine gute Sache. Aber es gibt auch ein Zuviel. Unter uns leben Menschen, die ständig Schweiß gebadet sind. Bei ihnen ist die Funktion der Schweißdrüsen gestört, sie leiden an Hyperhidrose. Der Körper bildet in einem solchen Fall die kühlende Flüssigkeit auch dann, wenn es überhaupt nicht zu warm ist. Die Krankheit tritt in verschiedenen Formen auf. Der Arzt stellt die Diagnose anhand eines speziellen Fragebogens und einer körperlichen Untersuchung.

Von Forschern wird immer wieder Übergewicht als möglicher auslösender Faktor diskutiert. Wiegen Menschen deutlich zu viel, hat der Körper nachweisliche Probleme damit, wichtige Funktionen aufrechtzuerhalten. Dazu gehört offenbar auch die Regulierung der Schweißproduktion. Es ist aber nicht gesagt, dass alles wieder ins Lot kommt, sobald diese Patienten abnehmen. Manchmal müssen einzelne Funktionen auf anderem Weg wieder in Gang gebracht werden.

Auch Frauen, die gerade menstruieren, neigen zu einer übermäßigen Schweißproduktion. Das ist allerdings kein Hinweis auf eine Krankheit. Schuld sind vielmehr die Hormone. Sie sorgen dafür, dass die betroffenen Frauen vor allem unter den Achseln stark schwitzen.

Schwitzen gegen den Schweiß

Wer unter einer stark ausgeprägten Form der Hyperhidrose leidet, benötigt eine ärztlich begleitete Therapie. In leichten Fällen gibt es aber ein sehr angenehmes Heilmittel: der regelmäßige Gang in die Sauna.

Klar, hier werden Sie sofort stark ins Schwitzen geraten. Das wird aber von der überwiegenden Mehrheit der Saunagänger als angenehm empfunden. Vor allem trainiert dieser Effekt auch noch die Schweißdrüsen. Sie sind nämlich flexibel. Ist die Umgebung sehr warm, weiten Sie sich, damit viel Flüssigkeit nach außen fließen kann. Verlassen Sie die Sauna, wird es schlagartig kälter. Infolgedessen ziehen sich die Schweißdrüsen plötzlich zusammen.

Dieses Wechselspiel ist ein sehr gutes Training für das komplexe System, denn so wird die Elastizität der Drüsen trainiert. Wenn Sie regelmäßig ein gesundes Schwitzbad genießen, werden Sie weniger stark schwitzen, zumindest so lange es nicht zu warm wird. Diese Aussage stützt sich zum einen auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Aber auch viele Saunafans berichten, dass sie im Alltag weniger Probleme mit Schweiß haben. Sogar an einem heißen Sommertag geschieht bei ihnen die Flüssigkeitsproduktion in einem normalen Maß.

Saunieren erleichtert die Temperaturregulierung in den Wechseljahren

Die meisten Frauen kennen das unerwartete Auftreten von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, die oft von Kälteschüben unterbrochen werden. In den Wechseljahren ist die Temperaturregelung des Körpers gestört, weil die Produktion von Sexualhormonen in den Eierstöcken abnimmt. Genau hier kann die Sauna hilfreich sein: Durch die hohen Temperaturen in der Sauna und die anschließende Abkühlung unter der Dusche oder im Tauchbecken können Sie den Temperaturregelungsmechanismus Ihres Körpers trainieren und so die Häufigkeit von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen verringern.

 

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