Kann man Schadstoffe in der Sauna ausschwitzen?

Kann man Schadstoffe in der Sauna ausschwitzen? Diese Annahme ist weit verbreitet. Aber ist da was Wahres dran? Wir klären auf.
Hilft Saunieren, den Körper zu entgiften?

Hilft Saunieren, den Körper zu entgiften?

Kann man Schadstoffe in der Sauna ausschwitzen? Eine Frage, die sich viele stellen. Nicht nur eingefleischte Sauna-Fans glauben daran, dass sich der Körper durch das Schwitzen quasi selbst reinigt. Eigentlich ja eine tolle Vorstellung. Wäre das so, könnten wir nach Herzenslust Alltagsgifte zu uns nehmen und die Reste einfach loswerden. Aber, das vorweg, so einfach ist es wohl doch nicht. Trotzdem hat das Saunabaden viele gesundheitliche Vorteile. Wir klären Sie auf und beseitigen einige Mythen.

Welche Gifte stecken eigentlich im Körper

Im Alltag nehmen viele Menschen viele Schadstoffe zu sich, zum Beispiel Alkohol und Nikotin. Bei diesen beiden Stoffen sind sich die meisten Menschen bewusst, wie schädlich sie sind. Schließlich wird überall davor gewarnt. Was aber viele nicht wissen. Auch eigentlich gesunde Lebensmittel sind stark belastet.

In Fisch zum Beispiel stecken Schwermetalle. Auch Obst und Gemüse sind betroffen, denn sie sind nicht selten mit Pestiziden belastet. Diese Stoffe lagern sich im Organismus ab. Auch wer Fleisch oft scharf anbrät, nimmt Gift zu sich, das sogenannte Acrylamid.

Das klingt jetzt zunächst einmal ziemlich furchterregend. Der Organismus ist aber ein wahres Wunderwerk. Er ist in der Lage, all diese Stoffe auszuscheiden. Bei gesunden Menschen übernehmen die Nieren einen Großteil des Jobs. Sie filtern alle Stoffe und scheiden die schädlichen Bestandteile aus. Was dem Körper nutzt, wird weiterverarbeitet. Den Rest macht die Leber, auch sie arbeitet als eine Art Filter.

Der Schweiß spielt hier zunächst eine untergeordnete Rolle. Aber auch er hilft dem Körper dabei, sich zu reinigen. Wie er das genau macht, erklären wir weiter unten. Jetzt werfen wir aber zunächst einen Blick auf die kühlende Flüssigkeit.

Schweiß ist zum Kühlen da

Schwitzen hat zunächst nichts mit Entgiftung zu tun. Wird es warm, produziert der Organismus diese klare Flüssigkeit, um sich zu kühlen. Denn Hitze ist immer eine große Gefahr für die Organe. Sie könnten heiß laufen und letztlich versagen. Schwitzen ist also eine Art Lebensversicherung für den Körper.

Die Flüssigkeit, die der Organismus ausscheidet, besteht fast ausschließlich aus Wasser. Hinzu kommen noch Salze, Harnstoff und geringe Anteile an Aminosäuren. Schadstoffe werden nur in sehr geringem Maß mit ausgeschieden. Trotzdem ist dieser Vorgang in Sachen Entgiftung nicht vollkommen nutzlos.

Trotz allem: Ein Saunabesuch ist gesund

Denn ein Saunabesuch bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Das werden Sie sicher schon einmal gehört oder gelesen haben. Wir wollen Ihnen erklären, wie das Schwitzen dabei hilft, Krankheiten zu verhindern oder gar zu heilen, auch wenn kaum Schadstoffe ausgeschieden werden.

Training für die Abwehrkräfte

Wissenschaftler haben bewiesen, dass der Saunabesuch die Abwehrkräfte stärkt. Die ersten Studien in diesem Zusammenhang stammen aus dem Jahr 1990. Forscher der Universität Wien schickten 25 Studien-Teilnehmer über ein halbes Jahr regelmäßig in die Schwitzhütte. Selbstverständlich gab es eine Kontrollgruppe. 25 Menschen war im Dienste der Wissenschaft der Saunabesuch verboten. Das Ergebnis erstaunte sogar die gestandenen Wissenschaftler. Die Saunabesucher litten deutlich seltener an Erkältungen als die Mitglieder der Kontrollgruppe.

Damit waren die Wissenschaftler die ersten, die nachgewiesen haben, dass regelmäßiges Schwitzen die Abwehrkräfte stärkt. Warum das so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Forscher nehmen an, dass in der Sauna eine Art künstliches Fieber ausbricht, also die Temperatur im Körperkern steigt. Diese innere Hitze hilft dem Organismus dabei, Eindringlinge wie Viren und Bakterien zu bekämpfen.

Außerdem scheint der Wechsel zwischen Hitze und Kälte den Körper ganz allgemein abzuhärten. Der Organismus wird aus seiner Komfortzone gelockt und lernt, sich an extreme Bedingungen anzupassen. So kommt er auch mit den Umweltbedingungen besser zurecht – und ist in der Lage, Viren und Bakterien gar nicht erst hereinzulassen.

Entschlacken in der Hitze

Zumindest die Alternativmedizin ist der Meinung, dass die Sauna dem Körper dabei hilft, die Rückstände von Giftstoffen zu entsorgen. Hier ist nämlich die Annahme verbreitet, dass Leber und Niere nicht alle Gifte aus dem Körper spülen. Es bleiben immer Reste zurück, die sich bevorzugt unter der Haut absetzen – und diese werden dann eben doch mit dem Schweiß ausgeschieden werden. Ob das so ist, bleibt umstritten.

Fest steht aber, dass die Hitze den Organismus durchaus beim Entgiften unterstützt. Zum einen wird nämlich der Kreislauf angekurbelt. Die Gefäße weiten sich, während Sie entspannende Stunden in der wohligen Wärme verbringen. So ist schlicht und einfach mehr Platz, um mit dem Blut Giftstoffe zu transportieren. Das hilft dabei, diese Stoffe auf normalem Wege auszuscheiden.

Gleichzeitig wird durch den Wechsel zwischen Hitze und Kälte der Stoffwechsel auf Trab gebracht. Damit ist die Zusammenarbeit der Filterorgane, also vor allem Leber und Niere, gemeint. Wenn Sie regelmäßig schwitzen, arbeiten diese besser und sind weniger anfällig für Störungen. Auch das hilft dem Organismus langfristig dabei, Schadstoffe auszuscheiden.

Es ist zwar nicht so, dass der Körper Schadstoffe einfach ausschwitzen kann. Trotzdem unterstützt die Sauna den Organismus dabei, gesund und giftfrei zu bleiben.

 

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