Darf ich mit Hämorrhoiden (Hämorriden*) in die Sauna?

Hämorrhoiden sind ein Volksleiden, über das ungern gesprochen wird. Die Beschwerden gehen mit Juckreiz, Brennen und Blut im Stuhl einher. Gehen Sie gerne in die Sauna? Dann fragen Sie sich wahrscheinlich, ob das auch mit einem Hämorrhoiden-Problem möglich ist. Dieser Frage möchten wir hier auf den Grund gehen.
Darf ich mit Hämorrhoiden in die Sauna

Sollte man Saunabesuche meiden, wenn man unter Hämorrhoiden leidet?

Das Saunabaden wirkt entspannend und fördert die Durchblutung. Es stärkt das Immunsystem und kann vor Erkrankungen schützen. Gerade im Winter möchten viele Menschen nicht auf den Saunagang verzichten. Die hohen Temperaturen werden dann als besonders angenehm empfunden. Doch dürfen Sie eigentlich in die Sauna, wenn Sie unter Hämorrhoiden (*neue Schreibweise: Hämorriden) leiden? Oder könnten sich die Beschwerden durch die Hitze und das Schwitzen verschlimmern?

Was sind Hämorrhoiden?

Grundsätzlich sind Hämorrhoiden nichts Krankhaftes. Jeder Mensch hat die ringförmig angelegten Blutgefäßpolster im Analbereich. Sie haben gemeinsam mit dem Schließmuskel die Aufgabe, den Stuhlgang zu kontrollieren. Zu finden sind sie zwischen dem After und dem Mastdarm. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Griechischen und heißt so viel wie „Blutfluss“. Die Blutgefäßpolster funktionieren ähnlich wie Schwellkörper: Indem die Blutgefäßpolster anschwellen, kann der Stuhl im Darm zurückgehalten werden.

Ein Absetzen des Stuhls ist erst möglich, wenn das Blut abschwillt. Im Mastdarm gibt es Nerven, die dem Körper den Drang zum Stuhlgang signalisieren. Wenn der Reiz zur Darmentleerung verspürt wird, ist es möglich, die Schwellkörper willentlich erschlaffen zu lassen. Dann kann der Stuhl passieren.

Beschwerden ziehen die Blutgefäßpolster erst nach sich, wenn sich das Blut darin staut. In dem Fall können sie nicht mehr abschwellen. Zwangsläufig entstehen dann unangenehme Hämorrhoiden-Probleme: Sie beginnen zu bluten, drücken sich krampfartig als Knötchen aus dem After oder jucken. Oft geht diese Problematik mit unangenehmen Druckgefühlen und Schmerzen einher. Auch schleimige Absonderungen sowie Brennen und Nässen am After können auf eine Hämorrhoidenkrankheit hindeuten. Ein Blutabgang ist durch hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier und dem Stuhl sichtbar.

Eine solche Hämorrhoidenerkrankung lässt sich in vier Schweregrade einteilen: Im Frühstadium ist das Leiden noch recht einfach zu bekämpfen. Sie müssen oft nur Ihren Lebensstil und Ihre Ernährung anpassen. In späteren Stadien können dann Cremes, Salben und Zäpfchen eingesetzt werden. Bei schweren Fällen bleibt nur eine Operation.

Darf ich mit Hämorrhoiden in die Sauna gehen?

Viele Menschen, die unter Hämorrhoidenbeschwerden leiden, fragen sich, ob ein Saunabesuch dennoch okay wäre. Die Antwort auf die Frage hängt von der Ausprägung der Erkrankung ab. Bei leichten Beschwerden spricht nichts gegen einen Saunaaufenthalt. Ganz im Gegenteil: Das Saunabaden kurbelt Kreislauf und Herz an. Deshalb hat es sogar eine heilende Wirkung auf die Beschwerden.

Vorsicht ist bei einem fortgeschrittenen Hämorrhoidenleiden geboten. Die Hitze kann nämlich dazu beitragen, dass die Blutgefäßpolster noch mehr nässen, jucken und brennen. Gerade, wenn der Hautmantel ohnehin schon rissig ist, wird es gefährlich: Die Kombination aus vermehrtem Analsekret und Schweiß kann dann Entzündungen begünstigen.

Und was ist dran an dem Gerücht, die Hämorrhoiden würden durch die Hitze noch größer werden? In dieser Hinsicht können wir Entwarnung geben. Natürlich fördert die Wärme die Durchblutung. Die Hämorrhoidenpolster werden dadurch aber nicht vergrößert. In dieser Hinsicht haben Sie also nichts zu befürchten.

Behandlung mit Cremes oder Salben

Leichte Hämorrhoidenleiden lassen sich oft mit handelsüblichen Arzneimitteln bekämpfen. Diese erhalten Sie frei verkäuflich in der Apotheke. Angeboten werden zum Beispiel Salben, Cremes und Zäpfchen. Wichtig ist, dass das Medikament den Beschwerden entsprechend ausgewählt wird. Wenn die Hämorrhoidenerkrankung mit quälenden und starken Schmerzen einhergeht, ist natürlich immer ein Arztbesuch empfehlenswert.

Schnelle Abhilfe schaffen dann aber auch Medikamente, die ein lokales Betäubungsmittel wie Lidocain enthalten. Diese Cremes pflegen die Haut mit einem Hautschutzkomplex. Er legt sich wie ein Mantel über die strapazierte Analregion. So wird sie besser vor Reizungen, die beispielsweise beim Stuhlgang auftreten können, geschützt. Gleichzeitig können Salben und Cremes dabei helfen, die Dauer der akuten Beschwerden zu verkürzen.

Auch das erneute Auftreten der Symptome wird hinausgezögert. Eine natürliche Alternative zur Behandlung von Hämorrhoidenbeschwerden sind Salben mit Hamamelis. Die Salben und Cremes werden meist mit einem Finger auf der Analregion verteilt. Es gibt aber auch Salben, die mittels Applikator in den Analkanal eingebracht werden.

 

5 Hausmittel zur Linderung der Hämorrhoiden

Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für Hämorrhoiden. Vom einfachen Sitzbad in der Badewanne oder in Form von wirkungsvollen Hausmitteln, die schon unsere Oma kannte. Wir haben 5 Hausmittel für Sie zusammengestellt, bei denen die Symptome der Hämorrhoiden gelindert werden können.

  1. Warme Sitzbäder können die Reizung durch Hämorrhoiden lindern. Dies können Sie in der Badewanne vornehmen oder Sie nehmen sich eine kleine Plastikwanne zur Hand. Am effektivsten ist es dieses nach jedem Stuhlgang vorzunehmen. Es reicht schon ein Sitzbad von 15 bis 20 Minuten. Eine Zugabe von Bittersalz in das Bad kann weitere Erleichterung bringen.
  2. Kokosnussöl ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender. Die Anwendung von Kokosnussöl kann die Reizung und Schwellung reduzieren und dadurch dann die Schmerzen lindern.
  3. Aloe vera hat entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Reizungen zu reduzieren. Sie sollten jedoch nur reines Aloe Vera-Gel bei Hämorrhoiden verwenden. Zusätze und Konservierungsmittel können die Symptome verschlimmern. Einige Menschen sind allergisch gegen Aloe vera. Überprüfen Sie Ihre allergische Reaktion, indem Sie eine Menge in Cent Größe auf Ihren Unterarm reiben. Warten Sie 24 bis 48 Stunden. Wenn keine Reaktion auftritt, sollte die Verwendung sicher sein.
  4.  Kalte Kompressen können dazu beitragen, den Schmerz für kurze Zeit zu lindern. Um keine Hautschäden davon zu tragen, sollten Sie den Eisbeutel in ein kleines Handtuch einwickeln.
  5. Johanniskrautöl ist ein kleines Wundermittel, dass bei sehr vielen Beschwerden wie zum Beispiel Gicht, Rheumatismus, Ischias, Muskelschmerzen, Geschwüre, Ekzemen und bei Hämorrhoiden eine Linderung verschafft.

Diese Dinge sollten Sie vermeiden

Wenn Sie eine Behandlung von Hämorrhoiden zu Hause durchführen, sollten Sie diese Dinge vermeiden. Parfümiertes Toilettenpapier oder Baby-Tücher, wie sie in vielen Haushalten üblich sind, sollten vermieden werden. Die Inhaltsstoffe wie Chemikalien oder Parfüme verschlimmern unter Umständen die Symptome. Leiden Sie unter Hämorrhoiden dann sollte das Waschen mit Seife tabu sein. Dadurch können Hämorrhoiden noch mehr austrocknen und die Reizungen nehmen zu. Die Einnahme von Blut verdünnende Medikamente wie zum Beispiel Aspirin sollte ebenfalls vermieden werden.

Beckenbodenübungen zur Vorbeugung

Generell gilt: Wenn sich Ihr Körper bewegt, dann wird auch der Darm zu Bewegung animiert. Das ist wichtig, um die Darmtätigkeit anzuregen und den Stuhl weicher zu machen. Ein weicher Stuhl ist die Grundvoraussetzung, um Hämorrhoidenbeschwerden zu verhindern. Deshalb hilft viel Bewegung auch hervorragend, um Hämorrhoidenleiden vorzubeugen. Gut geeignet sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen, Wandern und Walken. Verzichten sollten Sie auf Sportarten, die mit Springen, Aufprallbewegungen oder Hüpfen einhergehen.

Diese belasten den Beckenboden zu stark. Das kann zu einer Zunahme der Beschwerden führen. Bringen Sie ganz bewusst mehr Bewegung in Ihren Alltag, um Hämorrhoidenprobleme zu lindern oder vorzubeugen. Machen Sie in der Mittagspause einen flotten Spaziergang und verwenden Sie die Treppe statt des Liftes. Gehen Sie außerdem öfter mal zu Fuß.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, ganz gezielt den Beckenboden zu trainieren. Das kann Hämorrhoidenleiden ebenfalls gut vorbeugen. Für diesen Zweck gibt es viele Übungen. Die folgende Beckenübung ist sowohl für Frauen als auch für Männer gut geeignet: Nehmen Sie auf einem Stuhl Platz und machen Sie einen runden Rücken. Ziehen Sie nun die Muskulatur, die den After umgibt, nach innen.

Denken Sie dabei an einen Aufzug, der nach oben fährt. Bewegt sich der Aufzug nach oben, atmen Sie tief ein. Die Spannung halten Sie dann für zehn Sekunden. Dabei atmen Sie langsam aus. Jetzt entspannen Sie die Muskeln für einige Zeit. Diese Übung sollten Sie morgens, mittags und abends je zehnmal wiederholen. Das Schöne daran: Sie lässt sich jederzeit und überall durchführen.

Wenn Salben nicht mehr helfen

Es kann durchaus vorkommen, dass Salben, Cremes und Zäpfchen nicht mehr die gewünschte Wirkung erzielen. Dann können Hämorrhoidenleiden zu einer echten Qual werden. Im schlimmsten Fall können Betroffene kaum noch sitzen. Auch bei körperlichen Anstrengungen treten die Gefäßpolster hervor. Mitunter lassen sie sich dann kaum noch zurückdrücken. In derartigen Fällen führt kein Weg mehr an einer Operation vorbei.

Dabei unterscheiden die Mediziner zwischen offenen und geschlossenen Operationstechniken. Bei der offenen Technik wird der Arzt den vergrößerten Teil der Hämorrhoidenpolster sowie einen Teil der Analhaut entfernen. Bei geschlossenen Verfahren hingegen werden nur die vergrößerten Polster entfernt, während die Analhaut bleibt.

Relativ neu ist die sogenannte Longo-Methode. Sie wird eingesetzt, wenn der Afterkanal noch nicht permanent nach außen getreten ist. Sie hat den Vorteil, dass sich die Schmerzen nach der Operation in Grenzen halten. Alle Verfahren werden in Vollnarkose stationär in der Klinik durchgeführt. Es gibt nur wenige Ärzte, die die Hämorrhoidenleiden ambulant per Laser oder mit der HAL-Methode behandeln.

Bei letzterer ist der Eingriff besonders schonend, weil nur ein Endoskop zum Einsatz kommt. Wichtig ist, die Operation nicht zu lange hinauszuzögern. Andernfalls drohen durch das Nässen und die Entzündungen chronische Hautveränderungen. Zudem kann es zu einem starken Blutverlust und permanenten Schäden am Schließmuskel kommen.

Fazit

Wir stellen also fest, dass ein Hämorrhoidenleiden grundsätzlich nichts Außergewöhnliches ist. Viele Menschen sind mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen. Die Frage, ob Sie mit einem Hämorrhoidenproblem in die Sauna gehen dürfen, lässt sich im Allgemeinen mit „Ja“ beantworten. Dies gilt gerade für leichte Beschwerden. Allerdings sollten Sie von einem Saunagang absehen, wenn Sie von einem fortgeschrittenen Hämorrhoidenleiden betroffen sind.

Durch die Hitze kann das Nässen nämlich verschlimmert werden, was wiederum Entzündungen begünstigt. Dann ist es besser, die Hämorrhoidenbeschwerden erst einmal mit Salben oder Zäpfchen zu behandeln. Auch ein Arztbesuch ist empfehlenswert – gerade bei stärkeren Beschwerden. Nach Abklingen der Symptome können Sie bedenkenlos wieder die Sauna aufsuchen.

 

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