Sauna: Auszeit für Gesundheit und Wohlbefinden
Wenn wir eine Sauna betreten, wird unser ganzer Körper in eine wohltuende Wärme getaucht, die unseren Kreislauf anregt, die Durchblutung verbessert und unseren Stoffwechsel in Gang bringt. In der Wärme kann man sich vorübergehend von den Strapazen des Alltags erholen. Man gibt sich dem Gefühl des Fallenlassens hin und gelangt so in einen Zustand der geistigen Ruhe. Solange Sie sich vor dem Saunabesuch nicht unwohl fühlen, hat der Saunabesuch einen wohltuenden und positiven Einfluss auf Ihre Gesundheit. Aber warum fühlen sich die meisten Menschen in der Sauna so wohl?
Während eines Saunagangs begeben Sie sich in eine ruhige und größtenteils vertraute Umgebung, die von der Außenwelt abgeschnitten ist. Unsere Sinne werden zur Entschleunigung aufgefordert. Die wohltuende Wärme in der Saunakabine entspannt die Muskeln und ermöglicht es uns, uns völlig fallen zu lassen. Ein Saunagang baut Spannungen, Stress und Müdigkeit ab. Der Wechsel zwischen heißen und niedrigen Temperaturen regt die Adrenalinsynthese an, die dann in Endorphin umgewandelt wird, ein natürliches Antidepressivum.
Wie kommt es zu diesen Veränderungen?
Lassen Sie uns zunächst auf die wichtigsten Hormone eingehen, die zum Glücklichsein beitragen: Serotonin, Endorphin, Dopamin und Oxytocin. Diese Neurotransmitter, die von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet werden, helfen den Zellen im Gehirn, miteinander zu kommunizieren, und werden über das Blut und die Nerven in andere Teile des Körpers weitergeleitet. Sie wirken sich positiv auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden aus und verringern sowohl Spannungen als auch Unbehagen.
Serotonin
Neben seiner Rolle als natürliches Schmerzmittel wirkt Serotonin auch als Antidepressivum. Es ist nicht umsonst als “Wohlfühlhormon” bekannt. Dieser Neurotransmitter wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie der Mensch Schmerzen erlebt. Er führt zu einem Zustand der Ruhe, mindert Gefühle der Sorge, verbessert das allgemeine Gleichgewicht, den Schlaf und das Gedächtnis und sorgt für einen neuen Energieschub.
Durch welche Maßnahmen kann die Synthese von Serotonin gesteigert werden? Bewegung und Sonneneinstrahlung sind zwei der häufigsten Auslöser für die Produktion von Serotonin. Die Serotoninsynthese wird auch durch ein herzhaftes Lachen angekurbelt, das nachweislich zum Stressabbau beiträgt. Ebenfalls positiv auf die Serotoninsynthese wirkt sich eine Massage aus.
Endorphin
Schmerz löst die Ausschüttung des Hormons Endorphin aus. Es gelangt vom Gehirn über das Rückenmark in den gesamten Körper. Es hat die Wirkung eines Opiats, weil es die Widerstandskraft steigert, Ängste abbaut und Müdigkeit lindert. Es hat eine ähnliche Wirkung wie Morphin, ist aber eine natürliche “Droge”, die sehr wirksam ist.
Wie kann die Produktion von Endorphinen erhöht werden? Die Lösung ist recht einfach: treiben Sie Sport. Der Organismus ist gezwungen, sich anzustrengen, wenn Bewegung im Spiel ist. Dadurch empfängt das Gehirn Schmerzbotschaften, worauf es unter anderem mit der Ausschüttung von Endorphinen reagiert. Allerdings müssen Sie, bevor dieses Verfahren in Gang gesetzt werden kann, mindestens zwölf Minuten am Stück trainieren.
Warum ist das so? Ein Beispiel: Die ersten Kilometer beim Joggen können zermürbend sein. Möglicherweise schmerzen Ihre Wadenmuskeln und Ihre Füße sind geschwollen. Sie werden feststellen, dass die Beschwerden von selbst nachlassen, wenn Sie weiterlaufen. In dieser Phase werden Endorphine in den Blutkreislauf freigesetzt. Wenn Sie sich jedoch weiter anstrengen, werden Sie feststellen, dass der Schmerz von selbst wieder verschwindet. Wenn dies geschieht, beginnt der Körper, Endorphine zu produzieren.
Natürliches Licht beeinflusst die Synthese von Endorphinen ähnlich wie die von Serotonin. Wenn die Haut den UV-Strahlen der Sonne ausgesetzt ist, nimmt sie Cholesterin auf, das dann zur Leber und zu den Nieren transportiert und dort in Vitamin D umgewandelt wird. Vitamin D hat bekanntermaßen eine positive Wirkung auf das Immunsystem. Endorphine können auch durch Praktiken wie Meditation, Lachen und sogar durch Weinen freigesetzt werden.
Dopamin
Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Gehirn, der sich auf Motivation, Produktivität und Fokus auswirkt. Wenn dieses Hormon im Gehirn freigesetzt wird, erlebt der Körper ein Gefühl der Belohnung. Es verleiht uns die Fähigkeit, uns besser vorzubereiten und Druck zu widerstehen. Wenn ein zu niedriger Dopaminspiegel vorliegt, kann es zu Lustlosigkeit, Erschöpfung, Suchtverhalten (z. B. Drogen-, Alkohol- oder Tabakkonsum), Stimmungsverlust und Gedächtnisverlust kommen.
Oxytocin
Das vierte und letzte Hormon (Oxytocin) wird bei sozialer Interaktion oder sogar bei der Zuwendung zu einem Haustier ausgeschüttet. Dieser Neurotransmitter besteht aus neun Aminosäuren, die ihn für den Körper einzigartig machen.
Unsere natürliche Schutzfunktion gegen Cortisol ist das Ocytocin. Nicht zuletzt ist dies ein Hormon, das der Körper in Zeiten der Gefahr ausschüttet und das es dem Körper ermöglicht, energisch zu reagieren und wichtige Funktionen aufrechtzuerhalten. Cortisol hingegen kann Stress und sogar Burnout verursachen, wenn es zu lange produziert wird. Er spricht sich sogar gegen die Bildung von Glückshormonen aus.
Doch dann kommt Ocytocin ins Spiel, das die Produktion von Cortisol unter Kontrolle hält, Glücksgefühle verbreitet und dazu beiträgt, expansiver und selbstbewusster zu sein. Und das ist noch nicht alles: Ocytocin fördert die Verbrennung von Kohlenhydraten und steigert das Sättigungsgefühl.
Die Ausschüttung von Ocytocin wird durch den Kontakt mit dem Partner, Kindern, Freunden und Haustieren ausgelöst. Darüber hinaus können auch eine Massage, ein Bad, Meditation oder das Hören von beruhigender Musik eingesetzt werden. Aufgrund des hohen Östrogengehalts im weiblichen Körper wirkt Ocytocin bei Frauen stärker als bei Männern.
Ocytocin kann nicht nur das Stressempfinden reduzieren, sondern wirkt sich auch positiv auf den Blutdruck, das Gedächtnis und den Muskeltonus aus.
Sauna ist ein natürliches Antidepressivum
Wärme wird oft mit Wohlbefinden in Verbindung gebracht. Wir wissen instinktiv, dass sich Wärme positiv auf unsere Gesundheit auswirkt. In einer Studie fanden Forscher heraus, dass eine bestimmte Gruppe von Neuronen im Gehirn auf Wärme reagiert. Wenn die Körpertemperatur ansteigt, produzieren diese Neuronen mehr Serotonin. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der unsere Stimmung und unser Verhalten reguliert. Fast alle Antidepressiva wirken auf das Serotonin-System.
Ein Saunagang ist mit einem Workout vergleichbar, da die Hitze den Puls um etwa die Hälfte ansteigen lässt. Dadurch wird die Ausschüttung von Wohlfühlhormonen erhöht. Außerdem gibt es in der Sauna keine Handys oder Bildschirme, was Stille und Ruhe fördert. Melatonin, oft auch als Schlafhormon bezeichnet, wird vom Körper in der Ruhephase gebildet. Das hat sowohl unmittelbare als auch langfristige Effekte: Wir schlafen schneller und tiefer. Wir alle wissen, dass eine gute Nachtruhe für die allgemeine Gesundheit wichtig ist.
Der Wechsel von Wärme und Kälte erhöht die Produktion von Adrenalin in Ihrem Körper, das sich anschließend in Endorphin umwandelt, das als natürliches Antidepressivum wirkt.
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