Darf ich in die Dampfsauna bei Neurodermitis?

Ein Aufenthalt in der Dampfsauna kann den Hautzustand von Neurodermitikern spürbar verbessern. Wer jedoch unter sehr trockener Haut oder Neurodermitis leidet, sollte ein paar Regeln beachten.
Neurodermitispatienten müssen nicht auf die Dampfsauna verzichten

Neurodermitispatienten müssen nicht auf die Dampfsauna verzichten

Patienten mit Neurodermitis sind oft der Ansicht, überhaupt nicht in die Dampfsauna zu dürfen. Es handelt sich bei Neurodermitis zwar um eine sichtbare, jedoch nicht um eine ansteckende Hauterkrankung. Es kommt jedoch auf den Zustand und den Krankheitsverlauf an, ob ein Saunabesuch auch ärztlicherseits für Patienten mit Neurodermitis empfohlen werden kann oder nicht.

Das atopische Ekzem, eine andere Bezeichnung für Neurodermitis, ist vor allem gekennzeichnet durch trockene bis sehr trockene Haut. Die betroffenen Hautstellen weisen im Vergleich zu gesunder Haut auch eine geringere Temperatur sowie eine verminderte Schweißbildung auf. Außerdem sind die oberflächlichen Blutgefäße der Haut bei Patienten mit Neurodermitis verengt. Bei all diesen Faktoren würde es auf den ersten Blick so aussehen, dass Patienten mit Neurodermitis die Sauna besser nicht aufsuchen sollten.

Aber das Gegenteil ist der Fall, denn die Wärme in der Saunakabine hat einen gleichsam regenerativen wie positiven Effekt auf die trockene, empfindliche Haut.

Wärme auf der Haut hat bei Neurodermitis eine heilsame Wirkung

Durch den Saunabesuch weiten sich die Blutgefäße und es kommt zu einer besseren Durchblutung, das wiederum erhöht die Hauttemperatur und dieser Mechanismus wird von den meisten Patienten mit Neurodermitis als sehr angenehm empfunden. Dadurch, dass die Hitze der Sauna die Hautporen öffnet, wird die Schweißbildung gefördert und so die Haut sanft gereinigt. In der Folge lösen sich abgestorbene Hautschuppen und Hautzellen ab, was gerade im Falle von Neurodermitis sehr heilsam sein kann. Im Anschluss an den Besuch der Saunakabine werden unter der kalten Dusche die abgelösten Hautschuppen abgespült.

Auch dieser Vorgang wird von den Patienten mit Neurodermitis zumeist als Wohltat empfunden. Die empfindliche Haut von Patienten mit atopischem Ekzem ist gegenüber Wärmereizen besonders empfänglich. Deshalb bedeuten regelmäßige Saunagänge ein empfehlenswertes Schwitz-Training für Neurodermitiker. Mit der Zeit entsteht ein Gewöhnungseffekt, sodass die Haut durch den Wärmereiz im Dampfbad direkt mit einer beschleunigten Schweißbildung reagiert. Dieser medizinische Effekt der Sauna ist bei Patienten mit Neurodermitis besonders ausgeprägt und sorgt dafür, dass sich die oberflächliche Haut deutlich schneller regenerieren kann.

Auch Dampfbad als Alternative zur 90° Saunakabine empfehlenswert

Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass das vermehrte Schwitzen in der Sauna zu leichten Wassereinlagerungen in der Hornschicht der Haut führt. Ebenfalls ein gewünschter Effekt, welcher die Heilung bei Neurodermitis fördern kann. Der positive Effekt eines Saunabesuches für Menschen mit Neurodermitis kann also aus medizinischer Sicht gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Dennoch sollten betroffene Personen immer zuerst mit ihrem Hautarzt sprechen, ob ein Saunabesuch bei dieser Hauterkrankung grundsätzlich auch infrage kommt. Reagiert die empfindliche Haut beim Besuch einer 90° Saunakabine zu stark, so sollte eine niedrig-temperierte Sauna wie Bio-Sauna, Dampfbad oder Sanarium aufgesucht werden.

Saunaaufgüsse sind für Patienten mit Neurodermitis allerdings nicht zu empfehlen, denn es werden dabei in der Regel ätherische Öle verwendet, welche der empfindlichen Haut schaden könnten.

Nach dem Besuch der Sauna die Haut mit einer reichhaltigen Creme versorgen

Außerdem leiden viele Patienten mit Neurodermitis zusätzlich an einer sogenannten allergischen Diathese. Das Risiko, bei einem Saunaaufguss allergisch auf die verwendeten Substanzen für einen Aufguss zu reagieren, ist hoch. Patienten mit Neurodermitis sollten sich immer auch selbst fragen, ob der Besuch einer Sauna derzeit vertretbar ist oder nicht. Bei vielen wunden Hautstellen oder bei einem akuten Schub von Neurodermitis sollte der Saunabesuch besser unterbleiben.

 

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Welche Saunakabine auch immer besucht wird, danach ist es für Patienten mit Neurodermitis extrem wichtig, die Haut mit einer fetthaltigen Creme zu versorgen, um so die Feuchtigkeit in den obersten Hautschichten zu erhalten. Wohldosiert und zielgerichtet eingesetzt ist der Besuch einer Saunakabine für Patienten mit Neurodermitis eine hervorragende Möglichkeit, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und lästige Symptome zu lindern.

 

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