Was ist ein Sauna-Aufguss überhaupt?
Bei einem Aufguss werden die heißen Steine des Saunaofens langsam mit Wasser übergossen, dem duftende Aromen beigemischt wurden. In öffentlichen Saunen zelebriert der Saunameister, üblicherweise der Bademeister, regelrecht den Aufguss. Mit der traditionellen hölzernen Kelle schöpft er das Wasser aus dem Holzkübel, bevor er es behutsam auf die Steine gleiten lässt. Die Stille in der Sauna wird durch das Zischen des verdampfenden Wassers unterbrochen. Die Luftfeuchtigkeit erhöht sich durch den entstehenden Dampf, der durch Handtuch-Wedeln in der Sauna verteilt wird.
Was ist ein Drei-Runden-Aufguss?
Nach dem ersten Aufguss macht der Saunameister eine circa einminütige Pause, bevor er den nächsten Aufguss startet. Insgesamt wiederholt er die Prozedur dreimal – deshalb der Name „Drei-Runden-Aufguss“. So wird die Temperatur stufenweise angehoben. Um das Zelebrieren nicht zu stören, dürfen während des Aufgusses keine Saunagäste rein- oder hinausgehen, außer bei einem Notfall. Ein Saunagang sollte circa 8 bis 12, maximal 15 Minuten andauern.
Welche Beigaben zum Aufguss-Wasser sind gebräuchlich?
Um einen wohlduftenden Aufguss herzustellen, gibt man natürliche Kräuter oder ätherische Öle dem Wasser hinzu. Oftmals werden Menthol, Eukalyptus, Lavendel, Zitrusaromen wie Orange, Limone, Zitrone oder Lemongrass beigemischt. Menthol und Eukalyptus befreien insbesondere bei Erkältung die Atemwege und lindern Hustenbeschwerden.
Menthol hilft sogar bei Konzentrationsbeschwerden. Zitrusaromen wirken entzündungshemmend wie desinfizierend und belebend. Auch Küchenkräuter eignen sich für einen Aufguss. Der Duft von Kräutern kann eine entzündungshemmende, relaxende wie anregende Wirkung haben.
Was bewirkt ein Aufguss?
Die durch den Aufguss erhöhte Luftfeuchtigkeit verlangsamt das Verdunsten des eigenen Schweißes. Dadurch wird die Körpertemperatur noch weiter erhöht. Auf der Haut verursacht der Dampf ein regelrechtes Glühen. Um den Körper nicht zu überfordern, empfiehlt es sich, die Saunakabine erst unmittelbar vor Beginn des Aufgusses zu betreten. Die dem Aufguss-Wasser beigemischten Düfte sorgen für ein zusätzliches Wohlempfinden, indem sie positiv auf Geist und Körper wirken.
Was kommt nach der letzten Aufguss-Runde?
Viele Saunagäste verweilen nach dem letzten Aufguss noch kurz, bevor sie den Saunaraum verlassen. Dann erfolgt erst die langsame Abkühlung an der frischen Luft und mit einem warmen Fußbad, bevor es an die komplette Erfrischung mit Schwallbrausen, Abkühlbecken, Duschen und/ oder Eis geht. Danach begibt man sich wohlig eingehüllt in warme Decken zur Ruhe, die individuell zwischen 15 bis zu 30 Minuten dauern kann.
Dann heißt es, auf zum nächsten Saunagang. In der Regel machen Saunafans insgesamt drei Gänge mit jeweiliger Abkühlung und Ruhen. Erst nach dem letzten Saunieren sollte man Flüssigkeit zu sich nehmen. Am besten Wasser mit ausreichend Magnesium und Calcium, da durch das Schwitzen Spurenelemente verloren gehen. Auf Alkohol sollte man verzichten.
Vorteile des Drei-Runden-Aufgusses
Der Drei-Runden-Aufguss bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die das Saunaerlebnis intensivieren und die gesundheitlichen Effekte verstärken. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:
- Gesteigerte Durchblutung: Die wechselnden Temperaturen und Intensitäten regen den Blutkreislauf des Körpers optimal an. Dies führt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung von Organen und Gewebe sowie zu einer effektiven Reinigung des Körpers.
- Das Immunsystem wird gestärkt: Die intensive Hitze und die verschiedenen Aufgüsse fördern die Stärkung des Immunsystems. Der Körper wird angeregt, Abwehrkräfte zu bilden und sich gegen Krankheitserreger zu schützen.
- Entspannung und Stressabbau: Der Drei-Runden-Aufguss sorgt für eine beruhigende und entspannende Atmosphäre. Der Wechsel zwischen Wärme und Kühlung sowie die ätherischen Düfte des Aufgusses wirken stressreduzierend und bringen Körper und Geist ins Gleichgewicht.
- Verbesserung der Hautgesundheit: Die regelmäßige Anwendung des Dreieraufgusses kann sich positiv auf die Haut auswirken. Durch das Schwitzen öffnen sich die Poren und die Haut wird gereinigt. Außerdem wird die Durchblutung der Haut verbessert, was zu einem frischeren und strahlenderen Teint führen kann.
Minimierung von Kreislaufrisiken und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Um das Risiko von Kreislaufproblemen zu minimieren, sollten Saunagäste ihre Saunagänge langsam beginnen und die Temperatur und Dauer allmählich steigern. Achten Sie auf Ihren eigenen Körper und verlassen Sie die Sauna sofort, wenn Sie sich unwohl oder schwindelig fühlen. Eine angemessene Abkühlungsphase nach jedem Saunagang, zum Beispiel durch kaltes Duschen oder ein kurzes Bad im Kaltwasserbecken, unterstützt zudem die Regeneration des Kreislaufs.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, vor dem Saunagang ausreichend Wasser zu trinken. Dies hilft, den Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen auszugleichen und den Kreislauf stabil zu halten. Auch nach dem Saunabesuch ist es ratsam, immer wieder kleine Schlucke Wasser zu trinken, um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen.