Das richtige Saunaholz für die Sauna

Was wäre die Sauna ohne Holz? Auf ihm sitzen wir und auch die Hütte an sich ist aus dem natürlichen Material gefertigt. Das hat auch einen guten Grund: Der Werkstoff verleiht der Schwitzhütte eine angenehme warme Optik. Außerdem ist er robust, widerstandsfähig und stabil.
Welches Saunaholz ist das richtige für meine Sauna

Das richtige Holz für den Saunabau

Das richtige Saunaholz für die Sauna. Zum perfekten Baustoff für Saunen wird Holz dank seiner geringen Wärmeleitfähigkeit. Bedeutet im Klartext: Die Schwitzhütten sind perfekt isoliert. Obwohl das Holz die Wärme speichert, sind Verbrennungen nahezu ausgeschlossen. Kein Wunder also, dass die alten Finnen die ersten Saunen nicht aus Stein gemauert haben. Holz ist nicht gleich Holz. Jedes hat in puncto Saunabau seine ganz eigenen Eigenschaften.

Auch wenn der natürliche Rohstoff für den Bau von Schwitzhütten nahezu optimal ist, bringt er doch auch ein paar Nachteile mit sich: Beim fröhlichen Schwitzvergnügen geht es stets feucht her. Denken Sie nur einmal an den Aufguss. Aber auch ansonsten bildet sich in der wohligen Wärme Feuchtigkeit, die dem Holz zu schaffen macht. Nur wenige Holzarten halten das aus, ohne nachhaltig Schaden zu nehmen.

Aber selbst wenn diese Voraussetzung erfüllt sind, gibt es einige Sorten, die harzen, splittern oder sich verziehen. Das alles kann für Saunagäste höchst unangenehm werden, denn niemand will sich einen Spreißel einfangen. Damit das nicht geschieht, sollten Sie das richtige Saunaholz verwenden. Wir stellen Ihnen die sieben wichtigsten Arten vor.

1. Abachi

Das Abachi-Holz stammt aus Afrika, genauer gesagt aus dem Raum Nigeria, wo es “Obeche” heißt. Der Baum zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr schnell wächst und auch bei schwierigen Bedingungen gedeiht. Qualität und Preis werden maßgeblich von der genauen Herkunftsregion bestimmt. Sie ist entscheidend für Holzqualität und Zurichtung.

Abachi ist deswegen so ein gutes Saunaholz, weil es sehr schnell wächst, Wärme nur schlecht leitet und damit gut isoliert. Außerdem hat es nur eine geringe Neigung zu Schwund. Ein besonderer Pluspunkt: Das Holz ist relativ arm an Ästen sowie nahezu splitter- und harzfrei. Es kann für den gesamten Saunabau inklusive Bänken und Türen verwendet werden.

Es gibt aber auch ein paar negative Punkte: Das Holz ist zum Beispiel ziemlich weich und bietet somit weder Nägeln noch Schrauben einen stabilen Halt. Außerdem ist es in der Lage, sehr viel Feuchtigkeit aufzunehmen. In schlecht belüfteten Räumen herrscht also eine hohe Schimmelgefahr.

Wichtig zu wissen ist auch, dass Naturschutzbehörden vom Einsatz dieser Holzart abraten. Es stammt nämlich aus einem der größten Regenwaldgebiete der Erde, das von den Menschen ausgebeutet wird. Trotzdem wird es in Deutschland verkauft. Als Produkt mit FSC Zertifikat ist es derzeit nicht auf dem Markt erhältlich. Dieses Siegel kennzeichnet nachhaltig angebaute Produkte. Eine gute Alternative ist das Holz der heimischen Pappel.

2. Espe beziehungsweise Thermo-Espe

Die Espe ist ein Baum, der schnell und vor allem gerade wächst. Das macht sie auch zu einem besonders nachhaltigen Rohstoff. Als Saunaholz ist die Espe optimal geeignet, weil sie isoliert und außerdem formstabil ist. Zu finden ist sie häufig als Baustoff für die Bänke oder die Liegefläche. Das Holz verfügt über eine sehr helle Maserung und wirkt daher sehr edel sowie hochwertig. Der Rohstoff hat sich zudem als Alternative zu dem bekannten Hemlock-Holz einen Namen gemacht.

Die Espe wird in Sägewerken zu sogenanntem Thermoholz verarbeitet. Der Name alleine verspricht bereits optimale Eigenschaften für den Saunabau – und dieses Versprechen wird gehalten: Das Holz nimmt kaum Feuchtigkeit auf und ist nahezu frei von Harzen. Wurde die Espe mit Wärme behandelt, können ihr auch Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien nichts anhaben. Die Thermovariante hat aber auch einen kleinen Nachteil: Sie wirkt ein wenig dunkler als die unbehandelte. Das ist aber nur ein optisches Problemchen und letztlich eine Frage des Geschmacks.

3. Heimische Tanne

Die gute alte Tanne ist in Europa heimisch und muss daher keine langen Transportwege zurücklegen. In den Wäldern wächst eine Reihe von Arten, die sich gut als Saunaholz eignen. Es ist stabil und damit langlebig, verfügt über wenige Äste und auch der Harzgehalt hält sich in Grenzen. Das Holz verleiht der Sauna eine lebendige Optik, weil die Maserungen sehr verschieden sind. Im Handel werden Sie vor allem auf die Sibirische Tanne und die Europäische Weißtanne treffen. Sie sind beide für den Saunabau bestens geeignet.

Beim Kauf sollten Sie unbedingt auf die Herkunft des Holzes achten. Die Tannen aus Nordeuropa zeichnen sich im Normalfall durch eine höhere Qualität aus. Sie sind zum Beispiel ein bisschen fester und harzen weniger als die Bäume aus dem südlichen Europa. Wenn Sie zu einem Holz von niedriger Qualität greifen, müssen Sie vor allem mit großen Harzeinschlüssen rechnen.

Noch etwas sollten Sie beim Kauf bedenken: In der Regel können Sie zwischen der heimischen und importierten Arten wählen. Beide Holze zeichnen sich durch ähnliche Eigenschaften aus. Letzteres hat aber eine deutlich schlechtere Ökobilanz, weil es über viele Tausend Kilometer transportiert wird. Deswegen ergibt sich der Griff zum heimischen Produkt durchaus Sinn, auch wenn es ein bisschen teurer ist.

4. Hemlock-Holz

Hemlock-Holz ist in Deutschland bestens bekannt. Der Name bedeutet übrigens so viel wie “Schierling”. Die Tanne ist Mitglied in der Familie der Kieferholzgewächse und gedeiht besonders gut in feuchten Gegenden, zum Beispiel Ostasien und Nordamerika. Das Holz aus dem deutschen Handel wurde zum größten Teil in Kanada geerntet. Es wird dort im großen Stil angebaut und kann insofern durchaus als nachhaltig bezeichnet werden.

Als Saunaholz ist es deswegen so gut geeignet, weil es äußerst langlebig, stabil, unempfindlich gegenüber Nässe und harzarm ist. Außerdem erfreut Saunabauer die helle Farbe, die dem Raum einen edlen Touch verleiht. Erfreulich ist außerdem, dass an der Hemlock-Tanne nur sehr wenige Äste wachsen. Astfreie Längen von bis zu 30 Zentimetern sind keine Seltenheit.

Der Rohstoff wird vor allem zur Verkleidung von Decken und Wänden benutzt. Aber auch Innentüren und Sitzbänke werden aus Hemlock-Holz gefertigt. Die helle Optik wirkt in Kombination mit Glas besonders eindrucksvoll.

So gut das Hemlock-Holz auch für den Saunabau geeignet ist, eines sollten Sie vor dem Kauf bedenken: Dieser Rohstoff muss importiert werden. Das sorgt für eine sehr schlechte Ökobilanz. Außerdem schlägt sich der lange Weg bisweilen auch im Preis nieder, was vor allem die sehr guten Qualitäten betrifft.

5. Kelo-Holz

Das Wort Kelo ist finnisch und bezeichnet eine ganz bestimmte Weise, Holz zu ernten. Es handelt sich nämlich um abgestorbenes, vollkommen natürlich getrocknetes Holz. Wenn es um Kiefern geht, sprechen die Finnen auch von Kelohonka, ein sehr weit verbreitetes Saunaholz.

Diese Art von Holz entsteht, wenn ein Baum nicht mehr wächst, weil er zu alt ist. In dem trocknen und kalten Klima der finnischen Wälder trocknet er dann aus. Der Entstehungsprozess ist also vollkommen natürlich. Bis heute kann diese Art von Holz nicht von Menschenhand angebaut werden. Deswegen ist es sehr selten und natürlich auch ziemlich teuer. Für den Saunabau ist es so gut geeignet, weil es sehr hart und formstabil ist. Außerdem kann es nahezu jeder Witterung standhalten. Es kann vollkommen unbehandelt verbaut werden. Setzungen und Risse brauchen Sie dabei nicht zu befürchten.

Das Kelo-Holz, das Sie im deutschen Handel finden, stammt zum großen Teil aus Russland, genauer gesagt aus der Region Karelien, die teilweise sogar in Finnland liegt. Kleinere Teile stammen auch direkt aus Finnland oder Schweden.

6. Nordische Fichte

Im Handel finden Sie auch die nordische Fichte, dir vor allem im Außenbereich der Sauna zum Einsatz kommt. Das helle Holz wächst schnell, ist robust und zeichnet sich durch eine besonders gleichmäßige Struktur aus. Seine hohe Dichte sorgt für ein hohes Gewicht, deswegen lassen sich besonders hochwertige Produkte mit diesem Rohstoff realisieren.

Fichte hat als Saunaholz noch einen weiteren Vorteil: Es verströmt einen wohligen Duft im gesamten Raum. Zudem ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei diesem Rohstoff nahezu optimal. Beim Kauf sollten Sie allerdings beachten, dass es sich ausschließlich um importierte Ware handelt, die eine sehr negative Ökobilanz aufweist.

7. Rotzeder

Die Rotzeder ist eine Zedern Art aus Nordamerika. Das Holz hat die Farbe von Bernstein und ist für den Saunabau ziemlich gut geeignet, weil es nahezu astfrei wächst und sehr gleichmäßig gemasert ist. In Zedern finden Sie kaum Harz, dafür umso mehr Luft: Diese Einschlüsse sorgen für eine zusätzliche Dämmung. Splitter brauchen Sie bei diesem hochwertigen Holz kaum fürchten. Zedernholz ist sehr widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit. Ein besonderer Pluspunkt: Es enthält ätherische Öle, die zum einen in der Sauna für einen wohligen Duft sorgen. Zum anderen sind sie in der Lage, Schädlinge fernzuhalten. Deswegen müssen Sie das Holz nicht gesondert schützen.

Allerdings ist dieser Rohstoff sehr teuer, weil er äußerst hochwertig ist und lange Wege zurücklegen muss. Das sorgt übrigens auch für eine sehr negative Ökobilanz.

Unzureichende Holzeigenschaften für die Verwendung in der Sauna

Dies sind nicht die einzigen Holzarten, die in einer Sauna verwendet werden können, aber sie sind am häufigsten anzutreffen. Wenn Sie Holz von anderen Bäumen verwenden möchten, müssen Sie sich zunächst über deren Eigenschaften informieren. Holzarten mit den folgenden Merkmalen sind als Saunaholz nicht geeignet:

  • Hohe Wärmeleitfähigkeit
  • Hohe Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit
  • Hoher Harzanteil
  • Schlechte Formstabilität
  • Schwacher Schutz gegen Feuchtigkeit, Pilze und Schädlinge
  • Viele Astlöcher
  • Tendenz zum Splitter

Sie haben gesehen, das gutes Saunaholz über einige Eigenschaften verfügen muss. Daraus ergibt sich auch, wie das Holz beschaffen ist, das nicht geeignet ist. Es darf nicht weich sein, darf keine Feuchtigkeit aufnehmen, muss der Nässe außerdem widerstehen können, formstabil und isolierend sein.

Wenn Sie planen, eine Sauna zu bauen, sollten Sie sich im Fachhandel stets nach den jeweiligen Eigenschaften erkundigen. Außerdem sollten Sie bedenken, dass es selbst bei den gut geeigneten Sorten große Unterschiede in Sachen Qualität gibt. Greifen Sie also nie zum günstigsten Rohstoff, schließlich wollen Sie lange Freude an Ihrer Sauna haben.

 

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