Schweißtreibendes Glück: Die Wissenschaft hinter dem Endorphinrausch in der Sauna

Bei einem Saunabesuch genießen viele von uns das wohltuende Gefühl des "Endorphinrausches", der uns nach dem Saunagang durchströmt. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Phänomen? In diesem Artikel werden wir die wissenschaftlichen Erklärungen dafür, warum wir uns nach einem Saunagang so glücklich und entspannt fühlen, genauer unter die Lupe nehmen. Dabei stützen wir uns auf fundierte Forschung und hochwertige Quellen.
Körperliche Reaktionen auf Hitze
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Körperliche Reaktionen auf Hitze

In der Sauna reagiert unser Körper auf unterschiedliche Weise auf die Hitze. Eine Reaktion des Körpers auf Hitze ist eine erhöhte Schweißproduktion. Wenn wir uns in einer heißen Umgebung wie einer Sauna aufhalten, beginnen unsere Schweißdrüsen zu arbeiten, um unseren Körper zu kühlen. Der Schweiß verdunstet auf der Hautoberfläche und entzieht dem Körper Wärme, was zu einer natürlichen Abkühlung führt.

Neben der Vasodilatation und der erhöhten Schweißproduktion kann Hitze auch zu einer beschleunigten Atmung führen. Wenn wir großer Hitze ausgesetzt sind, erhöht sich unsere Atemfrequenz, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Dieser erhöhte Sauerstoffbedarf ist auf die erhöhte Stoffwechselaktivität und das Bestreben des Körpers, die Körpertemperatur zu regulieren, zurückzuführen.

Darüber hinaus erhöht sich bei Hitze auch die Herzfrequenz. Durch die Erweiterung der Blutgefäße und die verstärkte Durchblutung der Haut muss das Herz mehr leisten, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Eine erhöhte Herzfrequenz ist eine natürliche Reaktion auf die Hitze und trägt dazu bei, den erhöhten Blutfluss aufrechtzuerhalten und den Körper kühl zu halten.

Die Ausschüttung von Endorphinen

Die Ausschüttung von Endorphinen ist eine weitere bemerkenswerte körperliche Reaktion auf Wärme, insbesondere während eines Saunagangs. Endorphine sind natürliche Schmerzmittel, die von unserem Körper produziert werden. Sie gehören zu den körpereigenen Substanzen mit opioidähnlicher Wirkung und sind dafür bekannt, dass sie positive Emotionen und ein Gefühl des Wohlbefindens hervorrufen.

Während wir in der Sauna die erhöhte Körperwärme und Durchblutung erleben, wird die Freisetzung von Endorphinen in unserem Gehirn angeregt. Dies geschieht als Reaktion auf die körperliche Belastung, der unser Körper während der Hitze ausgesetzt ist. Die Endorphine werden im Hypothalamus produziert und freigesetzt, dem Bereich unseres Gehirns, der für die Regulierung von Emotionen und Schmerzempfindungen zuständig ist.

Sobald sie freigesetzt sind, binden sich die Endorphine an bestimmte Rezeptoren in unserem Nervensystem, vorwiegend an die sogenannten Opioidrezeptoren. Durch die Aktivierung dieser Rezeptoren haben Endorphine eine Reihe von positiven Auswirkungen auf unsere Stimmung und unser allgemeines Wohlbefinden. Wir können ein Gefühl der Entspannung, des Glücks und der Euphorie erleben, das oft als “Runner’s High” bezeichnet wird. Es ist ein Zustand geistiger und körperlicher Entspannung und Zufriedenheit, der uns ein Gefühl von innerem Frieden und Ausgeglichenheit vermittelt.

Die Freisetzung von Endorphinen während eines Saunagangs kann außerdem eine schmerzlindernde Wirkung entfalten. Die opioidähnliche Wirkung der Endorphine kann zu einer Verringerung von Schmerzen und Beschwerden beitragen, indem sie auf die Schmerzrezeptoren im Gehirn wirkt und deren Empfindlichkeit verringert.

Die Freisetzung von Endorphinen kann allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Bei manchen Menschen ist die Freisetzung von Endorphinen und die damit verbundene positive Wirkung intensiver, während sie bei anderen weniger stark ausfällt. Dennoch sind die potenziellen Vorteile der Endorphinausschüttung während eines Saunagangs ein weiterer Aspekt, der die positiven Auswirkungen der Wärme auf unseren Körper und Geist unterstreicht.

Wissenschaftliche Studien

Wissenschaftliche Studien haben das Interesse an den Auswirkungen von Saunabesuchen auf die Freisetzung von Endorphinen geweckt. Eine dieser Studien, die in der Fachzeitschrift Pain Research and Management veröffentlicht wurde, ergab, dass bereits ein einziger Saunagang zu einem deutlichen Anstieg des Endorphinspiegels im Blut führen kann. Den Studienteilnehmern wurde vor und nach dem Saunagang Blut abgenommen, und die Ergebnisse zeigten einen deutlichen Anstieg der Endorphinwerte nach dem Saunagang. Dies deutet darauf hin, dass die Wärme und die körperliche Anstrengung während eines Saunagangs die Freisetzung von Endorphinen anregen können.

Eine weitere interessante Studie, die im European Journal of Pain veröffentlicht wurde, untersuchte die langfristigen Auswirkungen regelmäßiger Saunabesuche auf die Schmerztoleranz und die Endorphinproduktion. In dieser Studie nahmen die Teilnehmer über einen Zeitraum von mehreren Wochen an regelmäßigen Saunagängen teil.

Am Ende der Studie wiesen die Teilnehmer eine erhöhte Schmerztoleranz auf, die durch verschiedene Schmerztests gemessen wurde, sowie eine erhöhte Produktion von Endorphinen. Dies deutet darauf hin, dass regelmäßige Saunabesuche über einen längeren Zeitraum hinweg zu einer Anpassung des Körpers führen können, die eine erhöhte Schmerztoleranz und eine verstärkte Ausschüttung von Endorphinen zur Folge hat.

Die Rolle von Wärme- und Kältereizen

Die Rolle von Wärme- und Kältereizen bei der Freisetzung von Endorphinen sollte nicht unterschätzt werden. Der Wechsel zwischen Hitze und Kälte während eines Saunabesuchs kann einen Synergieeffekt auslösen und die positiven Auswirkungen auf die Endorphinausschüttung verstärken.

Wenn wir uns in der Sauna aufwärmen, erweitern sich unsere Blutgefäße, die Durchblutung der Haut nimmt zu und die Ausschüttung von Endorphinen wird angeregt. Dies trägt zur Entspannung und zur Verbesserung unserer Stimmung bei. Der abrupte Wechsel von der Sauna zu einer kalten Dusche, einem Tauchbecken oder einem Eisbad sorgt für einen starken Kältereiz. Diese Kältereize bewirken, dass sich die Blutgefäße schnell zusammenziehen, um den Körper vor Kälteschäden zu schützen.

Dieser Wechsel zwischen Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße) und Vasokonstriktion (Verengung der Blutgefäße) erzeugt einen intensiven Reiz für das Nervensystem. Man geht davon aus, dass dieser Wechsel zwischen Wärme und Kälte die Ausschüttung von Endorphinen weiter anregt. Der plötzliche Temperaturunterschied verstärkt die Reaktion des Körpers und steigert das Gefühl des Wohlbefindens und der Entspannung.

Quellen:

 

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