Saunaofen-Stromanschluss: Was Sie unbedingt beachten müssen!

Sie planen die Anschaffung einer Heimsauna? Das ist eine gute Idee! Allerdings sind umfangreiche Vorbereitungen erforderlich.

Diese Dinge sollten beim Anschluss eines Saunaofens beachtet werden

Ihr Entschluss ist gefasst, sich eine Heimsauna anzuschaffen. Sie wissen bereits, in welchen Räumlichkeiten Sie die Anlage aufstellen werden. Ebenso haben Sie sich für die gewünschten Materialien entschieden! Bestimmt haben Sie auch besprochen, wo und wann Sie die Indoor-Sauna kaufen werden.

Ihre Wahl ist auf eine E-Sauna gefallen. Eine clevere Entscheidung, weil diese Sauna durch elektrischen Strom betrieben wird und somit eine saubere Sache ist. Sie brauchen für diese „rauchfreie“ Beheizung keine Genehmigung von Ihrem Schornsteinfeger. Diese wäre erforderlich, wenn Sie Ihren Saunaofen mit Holzfeuer betreiben würden. Eine Feuerstelle braucht zwingend einen Rauchabzug und unterliegt weiteren, gesetzlich geregelten Verordnungen. Stattdessen müssen Sie einen Elektro-Installateur damit beauftragen, einen Kraftstromanschluss anzubringen.

Lassen Sie einen Stromanschluss nur von einem Fachmann installieren

Kommen Sie bitte nicht auf die Idee, den Anschluss selbst zu basteln! Wir glauben gerne, dass Sie sich in der Freizeit handwerklich betätigen, dennoch heißt es bei Starkstrom: Hobbyelektriker, Finger weg!
Aber warum?
Weil es zahlreiche Vorschriften und Voraussetzungen gibt, die zu berücksichtigen sind! Bei Strom ist der Spaß für Freizeit – Handwerker vorbei. Man sieht ihn nicht, hört ihn nicht, und riechen kann man ihn auch nicht. Wenn man ihn spürt, ist es in vielen Fällen zu spät. Im Falle eines Wohnungsbrandes, der durch eine unsachgemäße Installation des Saunaofens verursacht wurde, kann die Versicherung den Anspruch auf Schadensregulierung ablehnen.

Wissen Sie, dass:

  • Ein Starkstromkabel mit der Bezeichnung H0 V V-F 5 x 2,5 verbaut werden muss?
  • Die speziellen Kabel für den Stromanschluss aus Silikon bestehen?
  • “Normale” Kabel durch den Einfluss von Hitze und Feuchtigkeit porös und brüchig werden können?
  • Ein Starkstromanschluss 400 Volt liefert, um den leistungsstarken Saunaofen zu betreiben? Eine haushaltsübliche Steckdose ist mit 230 Volt ausgelegt.
  • 230 Volt ausreichend sind für Beleuchtung und sonstiges elektrisches Zubehör der Sauna (Radio/Web-Module)
  • Unsachgemäßes Anschließen des Saunaofens samt seiner Steuerung einen Brand auslösen kann?
  • Ihre Versicherung für einen Brandschaden nicht aufkommt, wenn der Stromanschluss im “Eigenbau/DIY” installiert ist”? Auf jeden Fall werden Sie Schwierigkeiten bekommen bei der Erstattung der Versicherungsprämie!
  • Eine Wasserleitung in relativ seltener Konstellation unter Strom stehen kann?
  • Ein FI-Schutzschalter vorgeschaltet werden muss, um Kurzschlüsse zu verhindern?

 

Was ist ein FI-Schalter?

F = Fehler, I = Induktion, vereinfacht Spannung.
Die meisten von Ihnen wissen, dass dieser Schalter im Sicherungskasten vorhanden ist, aber wie er funktioniert ist unbekannt. Hier eine kurze Beschreibung:

Strom fließt in den Schalter, durch ihn hindurch und wieder hinaus. Sobald Unregelmäßigkeiten entstehen, unterbricht der Schalter die Stromzufuhr. Eine abweichende Messung des Stroms entsteht, wenn der „Saft“ zum Beispiel durch eines Ihrer Körperteile fließt. Ursache für die Umleitung des Stromweges ist meistens ein defektes Gerät oder eine fehlerhafte Isolation. Es kann ebenso eine Überlastung des heimischen Stromnetzes vorliegen.

Basierend auf dem Umweg braucht der Strom länger, bis er wieder zum Schalter zurück und anschließend hinausfließen kann. Diesen Vorfall misst der FI, weil die ansonsten üblichen Null-Werte als Abweichung registriert werden. Der FI reagiert, indem er die Stromzufuhr unterbricht. Für diese lebensrettende Maßnahme benötigt der FI weniger als eine halbe Sekunde.

Muss ein Starkstromanschluss beantragt werden?

Die meisten haushaltsüblichen Kochherde mit Backofen brauchen ebenfalls Starkstrom. Dabei werden nicht einfach Stecker in die Steckdose gesteckt, sondern es braucht Kabelverbindungen, die fest miteinander verklemmt werden. Es kommen 3 Phasen mit jeweils 230 Volt zum Einsatz, die entsprechend einzeln abgesichert sind. Somit wäre es durchaus möglich, den Saunaofen mit an diesen Anschluss anzuklemmen. Es ist jedoch nicht ratsam, wegen der Absicherung. Das weiß auch der Elektromechaniker, der Ihren Anschluss installiert. Er wird deshalb darauf verzichten.

Eingriffe in die Hauselektrik müssen grundsätzlich mit dem Vermieter abgesprochen werden. Dieser darf Ihnen jedoch einen Kraftstrom nicht ohne triftigen Grund verwehren. Jeder muss kochen, deshalb ist der Kraftstrom für den Herd/Backofen meistens vorhanden. Verfahren Sie ebenso mit Ihrem Stromanbieter und melden Sie den Starkstromanschluss an. Entnehmen Sie dem Mietvertrag die oft strittigen Vereinbarungen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Die Installation eines Starkstromanschlusses durch den möglicherweise lokalen Stromanbieter ist meistens erheblich teurer, als die eines Fachmannes Ihrer Wahl.

Tipp

Setzen Sie sich rechtzeitig mit Ihrem Wahlelektriker zusammen! Das ist im Idealfall zu einem Zeitpunkt, bevor Sie die Sauna aufbauen!

Warum soll der Elektro-Installateur unbedingt im Vorfeld bestellt werden?

Der Elektriker wird Ihnen konkret sagen, wie er vorzugehen plant! Er wird die benötigten Materialien auflisten, wenn Sie den Einkauf selbst vornehmen wollen. Eventuell sparen Sie dadurch ein paar Euro. Lassen Sie trotzdem den Monteur sein Material selbst mitbringen. Er weiß wie kein anderer, was zwingend gebraucht wird und welche Qualität des Materials erforderlich ist. Sie ersparen sich die lästigen Laufwege.

Er bespricht mit Ihnen, ob die Zuleitungen unter Putz (bei längeren Leitungswegen), oder oberflächig durch einen Kabelschlauch zu verlegen sind. Die Leitung wird zweckmäßig durch die Decke der Saunakabine bis zur Steckdose für den Kraftstrom geführt. Deshalb wird sich die Lage der Steckdose für den Starkstrom im oberen Bereich der Wand befinden. Achten sie auf einen ausreichenden Abstand zur Kabinenwand, damit kein Wärmestau entstehen kann.

Die Verlegeart basiert hauptsächlich auf dem optischen Effekt. Wenn die Wände der Sauna die Zuleitung des Stromes verdecken, reicht ein Kabelschlauch- oder Kanal, der durch die Saunaverkleidung nicht sichtbar ist.

Kann man nachträgliche Änderungen an der Stromzufuhr vornehmen?

Theoretisch kann man alles. Aber es macht in diesem Fall keinen Sinn, weil nachträgliche Arbeiten sehr zeitintensiv und unnötig teuer sein werden. Das gilt für fast alle nachträglich auszuführenden Reparaturen oder Korrekturen.

Welche Leistung braucht mein Saunaofen?

Entnehmen Sie der Bauanleitung Ihrer Sauna das Volumen der Kabine. Teilen Sie dieses durch den Faktor 1,5, dann haben Sie den ungefähren Leistungsbedarf.
Beispiel: angenommene 6 Kubikmeter Saunavolumen dividiert durch 1,5 = 3. Sie benötigen demnach ungefähr 3 KW Heizleistung. Bis zu dieser Größe kann man die Anlage als „Minisauna“ bezeichnen, die mit haushaltsüblicher Steckdose mit 230 Volt betrieben werden kann. Höhere Heizleistungen ab ca. 3 KW brauchen Kraftstrom.

Allerdings müssen noch weitere Werte hinzugezogen werden, wie zum Beispiel der Standort der Sauna (Innen- oder Außenbereich), sowie die Isolierung der Kabine. Der Stromverbrauch hängt im Wesentlichen von der zu erbringenden Heizleistung des Saunaofens ab.

Bedenken Sie bei allen Ihren Überlegungen:

Der Saunaofen ist das Herzstück der Sauna

Ohne Starkstrom kein Ofen, ohne Ofen keine Wärme, ohne Wärme keine Sauna.
Zum Thema Wärme stellen wir Folgendes fest:

  • Setzen Sie einen zu schwachen Ofen ein, ist die gewünschte Wärme von 90° bis 100° nicht zu erreichen.
  • Sie sparen mit dem kleinen Ofen keinerlei Strom, weil der Ofen ständig damit beschäftigt ist, die nachlassende Temperatur auszugleichen. Er arbeitet somit im Dauerbetrieb und verbraucht eine Menge Strom.
  • Es ist deswegen von Bedeutung, einen Fachmann zurate zu ziehen. Der Experte errechnet die Richtwerte und erstellt die optimale Abstimmung hinsichtlich Heizleistung und Stromverbrauch.

 

Notwendige Heizleistung eines Saunaofens

Wichtig ist auch die Größe des zu beheizenden Saunaraums. Nicht jeder Ofen ist für jede Raumgröße geeignet. Zu Ihrer Orientierung hier eine kleine Liste, welche Heizleistung für welche Raumgröße geeignet ist:

  • 4,5 kW für Saunakabinen von 4 bis 6 m³
  • 6 kW für Saunakabinen von 6 bis 8 m³
  • 8 kW für Saunakabinen von 7 bis 13 m³
  • 9 kW für Saunakabinen von 9 bis 14 m³

Für einen vernünftigen Saunabetrieb sollte die erreichbare Temperatur mindestens 80°C betragen, optimale Temperaturbereiche liegen zwischen 85°C und 100°C.

Fazit

Der perfekt angepasste Ofen Ihrer Sauna benötigt die meiste Energie zum Aufheizen. Danach hält er die erreichte Temperatur über den gesamten Zeitraum der Nutzung. Sie haben den Starkstromanschluss vom Profi installieren lassen? Es ist alles aufgebaut und angeschlossen? Alles funktioniert wunschgemäß? Dann kann Sie nichts mehr hindern an Ihrem Saunavergnügen!

 

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