Was ist eine Sandsauna?
Das Sandbaden ist in unserem Kulturkreis noch nicht so bekannt und stammt ursprünglich aus Japan. Kennzeichen der sogenannten Sandsauna ist es, dass der gesamte Körper, mit Ausnahme des Kopfes, von warmem Sand umhüllt ist. In Japan hat das Sandbad in Strandnähe eine lange Tradition, es wird also an Sandstränden, aber auch in Regionen mit heißem Vulkansand angeboten und praktiziert. Sandbaden in Japan ist wie ein natürliches Spa und dabei sehr erholsam. Beispielsweise ist die drittgrößte Insel Japans, Kyūshū, nicht nur für natürliche heiße Thermalquellen bekannt, sondern auch für die Sandsauna in Ibusuki, einer verträumten Kleinstadt im Süden der Insel.
Die gesundheitlichen Vorteile einer Sandsauna
Es ist sehr angenehm, sich zunächst mit dem ganzen Körper im heißen Vulkansand eingraben zu lassen, bevor dann ein Bad in den Onsen, also den heißen Thermalquellen, genossen wird. Die Sandsauna ist nicht nur für den gesamten Körper ein unglaublich regeneratives Erlebnis, sondern bietet auch jede Menge gesundheitliche Vorteile. Neben der Möglichkeit einer vollständigen Entspannung für Körper, Geist und Seele, bedeutet das vollständige Umhüllt-sein mit warmem Sand auch Entschlackung, Säuberung und Tiefenreinigung.
Auch bei Gelenk- und Rückenschmerzen, Frauenleiden, Hämorrhoiden, Muskelschwäche und Hautkrankheiten hilft ein Sandbad. Es ist besonders bei Frauen beliebt, weil es die Haut verschönert und gut für den Detox (Entgiftungs)-Effekt ist. Deshalb ist dieses einmalige Erlebnis natürlich nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei Touristen äußerst beliebt.
Sandsauna ist in Japan erholsamer als jedes Spa…
Es wird sich natürlich nicht mit dem nackten Körper in den Sand gelegt, sondern dabei ein dünner Yukata (Gewand) aus leichtem Baumwollstoff getragen. Die Hautoberfläche ist also vor dem Sand unmittelbar geschützt, aber die angenehme Wärme dringt trotzdem schnell und tief auch in tiefere Haut- und Muskelschichten vor. Der Sand hat etwa eine Temperatur von 45-50 °C.
Zusammen mit der Körpertemperatur kommt es also während des Aufenthaltes in der Sandsauna zu einem leichten Hitzestau. Aufgrund der Hitzeentwicklung ist die Sandsauna deshalb für den Organismus, insbesondere für Herz und Kreislauf, eine ebensolche Belastung wie der Aufenthalt in einer herkömmlichen 90° Trockensauna. Nur der Kopf liegt frei, die Dauer des Sandbades sollte 15 Minuten nicht überschreiten.
Sandsauna ist nicht für jeden geeignet
Empfindliche Menschen mit Klaustrophobieängsten könnten sich jedoch so total umhüllt mit Sand, etwas unwohl fühlen. Es muss deshalb jeder für sich entscheiden, ob diese Form eines Saunabades persönlich infrage kommt oder nicht. Ganz gleich, ob feinkörniger Sand vom Strand oder etwas grobkörniger Vulkansand, es entsteht beim Sandbaden immer das Gefühl, wie von einer sehr schweren Decke umhüllt und umgeben zu sein.
Die Uhr im Blick ist es selbstverständlich immer möglich, sich selbst vorzeitig aus dem Sand zu befreien, sollte dies beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nötig werden. Komplett eingegraben, heißt es dann einfach nur noch zurücklehnen und die angenehme Wärme genießen. Wer innerlich still wird und in sich hineinhorcht, kann, umhüllt vom Sand, das Pulsieren der Blutgefäße ganz genau spüren. Nach dem Aufenthalt in der Sandsauna ist es ganz normal, dass die Haut durch die starke Anregung der Durchblutung großflächig gerötet ist, dies ist jedoch nur vorübergehend.