Sauna trotz Hämorrhoiden? Was Sie über die Risiken wissen müssen!

Sie lieben es, in der Sauna zu schwitzen und abzuschalten – aber was passiert, wenn Ihre Hämorrhoiden das nicht mitmachen? Viele Sauna-Fans fragen sich, ob sie trotz dieser schmerzhaften Begleiter die Sauna genießen können, oder ob sie besser auf das Schwitzbad verzichten sollten. Wir klären auf: Wann kann ein Saunabesuch bei Hämorrhoiden guttun – und wann sollten Sie besser vorsichtig sein?
Was sind Hämorrhoiden wirklich?
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Was sind Hämorrhoiden wirklich?

Hämorrhoiden sind keine Krankheit an sich, sondern ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers. Es handelt sich um ein Geflecht von Blutgefäßen im Enddarm, das dabei hilft, den Darmausgang abzudichten und den Feinabschluss des Stuhls zu unterstützen. Problematisch wird es erst, wenn diese Gefäße anschwellen oder sich entzünden – was meist durch erhöhten Druck beim Stuhlgang, Verstopfung, oder langes Sitzen verursacht wird.

Dieser Zustand, der häufig mit Schmerzen, Juckreiz oder Blutungen verbunden ist, wird als Hämorrhoidalleiden bezeichnet. Tatsächlich sind viele Menschen irgendwann in ihrem Leben von diesem Leiden betroffen, auch wenn selten offen darüber gesprochen wird. Es handelt sich also um ein weit verbreitetes Problem, das in jeder Lebensphase auftreten kann, insbesondere aber mit zunehmendem Alter oder in der Schwangerschaft.

Wie wirkt sich die Sauna auf Hämorrhoiden aus?

Ein Saunabesuch fördert die Durchblutung, entspannt die Muskulatur und beruhigt den Geist. Diese Effekte sind allgemein wohltuend, können aber bei Hämorrhoiden problematisch sein. Durch die hohe Hitze in der Sauna erweitern sich die Blutgefäße, was den Druck auf bereits geschwollene Hämorrhoiden erhöhen und zu verstärkten Schmerzen führen kann.

Die zusätzlichen Wärme- und Feuchtigkeitsbedingungen in der Sauna können die Beschwerden bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden verschlimmern, da die erhöhte Durchblutung den Schwellungsprozess verstärkt.

Hauptsächlich bei stark ausgeprägten Beschwerden sollten Sie daher Vorsicht walten lassen, da sich die Symptome durch die Hitze verschärfen könnten. Das Risiko besteht vor allem darin, dass die empfindliche Haut im Analbereich anfälliger für Reizungen wird, was zu zusätzlichen Entzündungen führen kann.

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Wann Saunabesuche trotz Hämorrhoiden möglich sind

Leichte Hämorrhoiden müssen nicht zwangsläufig ein Hindernis für den Saunabesuch darstellen. Tatsächlich kann die Hitze der Sauna die Muskulatur entspannen und dadurch den Druck im Analbereich mindern. Dennoch gilt es, ein paar wichtige Punkte zu beachten: Halten Sie die Saunagänge kurz und legen Sie dazwischen regelmäßige Pausen ein.

Besonders wichtig ist die Abkühlung nach jedem Gang – zum Beispiel durch eine kalte Dusche oder ein Tauchbecken. Diese Abkühlung hilft, die Blutgefäße wieder zu verengen und den Blutdruck zu normalisieren, was weiteren Schwellungen vorbeugen kann. Eine schrittweise Erhöhung der Temperatur in der Sauna könnte ebenfalls hilfreich sein, damit der Körper sich besser an die Wärme anpassen kann, ohne dass die Hämorrhoiden negativ beeinflusst werden.

Wann Sie die Sauna bei Hämorrhoiden besser meiden sollten

Bei stark ausgeprägten Hämorrhoiden oder wenn die Symptome sehr schmerzhaft sind, ist besondere Vorsicht geboten. Starke Schmerzen, Blutungen oder ein ständiger Juckreiz können durch die Hitze in der Sauna noch weiter verschlimmert werden. In diesen Fällen sollten Sie auf Saunabesuche verzichten, da die Symptome durch die erhöhte Durchblutung und vermehrte Schweißproduktion verstärkt werden können.

Zudem besteht das Risiko, dass die erhöhte Feuchtigkeit im Analbereich zu weiteren Hautreizungen oder sogar Infektionen führen kann. Menschen mit fortgeschrittenen Hämorrhoiden sollten daher eine Pause von der Sauna in Betracht ziehen und alternative Entspannungsmethoden wählen, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

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Wirksame Behandlungsansätze bei Hämorrhoiden

Leichte bis mittelschwere Hämorrhoiden lassen sich oft mit speziellen Salben (bei Amazon) und Zäpfchen behandeln, die entzündungshemmende Wirkstoffe wie Corticosteroide oder Lidocain enthalten und die Schwellungen lindern. Diese Medikamente können kurzfristig für Linderung sorgen, indem sie Juckreiz, Schmerzen und Entzündungen reduzieren.

Langfristig ist jedoch eine gesunde Ernährung wichtig, um Verstopfungen vorzubeugen, da dies eine der Hauptursachen für Hämorrhoiden ist. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr kann dabei helfen, den Stuhl weich zu halten und den Druck auf die Blutgefäße im Enddarm zu minimieren. Zusätzlich sollten Patienten darauf achten, nicht zu lange auf der Toilette zu sitzen, um den Druck auf den Analbereich zu verringern.

Hausmittel und Präventionstipps

Neben den medizinischen Behandlungen gibt es auch eine Reihe von bewährten Hausmitteln, die zur Linderung von Hämorrhoiden beitragen können. Warme Sitzbäder mit Kamille wirken beruhigend und entzündungshemmend. Auch natürliche Öle wie Kokosöl oder Aloe vera sind bei vielen Betroffenen beliebt, da sie die empfindliche Haut im Analbereich pflegen und vor weiterer Reizung schützen.

Es empfiehlt sich, auf parfümierte Hygieneprodukte zu verzichten, da diese zusätzliche Irritationen verursachen können. Zusätzlich sollten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, um Verstopfungen vorzubeugen, die den Druck auf die Hämorrhoiden erhöhen könnten.

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Die Bedeutung von Beckenbodenübungen

Beckenbodenübungen sind eine oft unterschätzte Methode zur Vorbeugung und Behandlung von Hämorrhoiden. Sie stärken die Muskulatur im Anal- und Beckenbereich und entlasten so die Hämorrhoidalpolster, was zu einer Linderung der Beschwerden führen kann. Zudem unterstützen regelmäßige Beckenbodenübungen die Darmtätigkeit und beugen so Verstopfungen vor – einem der Hauptauslöser für Hämorrhoiden. Diese Übungen sind einfach durchzuführen und können leicht in den Alltag integriert werden, etwa durch gezielte Anspannungs- und Entspannungsübungen.

Wann eine Operation notwendig ist

In schweren Fällen, in denen konservative Behandlungen wie Salben, Zäpfchen, Beckenbodenübungen oder Ernährungsumstellungen keine ausreichende Linderung bringen, bleibt oft nur die Möglichkeit einer Operation. Dies gilt insbesondere bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden des Grades 3 oder 4, bei denen die Hämorrhoiden nicht mehr von selbst in den Analkanal zurückgleiten oder dauerhafte Symptome wie starke Schmerzen, Blutungen, Thrombosen oder Entzündungen auftreten.

Moderne Operationsverfahren bieten heute schonende Alternativen zu den traditionellen Eingriffen. Zwei der häufigsten Methoden sind die Longo-Methode und die Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur (HAL).

  1. Longo-Methode (Stapler-Hämorrhoidopexie): Bei diesem minimalinvasiven Eingriff wird ein zirkuläres Klammernahtgerät, der sogenannte Stapler, verwendet, um das Hämorrhoidalgewebe in seine ursprüngliche Position im Analkanal zurückzuziehen. Gleichzeitig wird überschüssiges Gewebe entfernt, und die Durchblutung wird eingeschränkt, was dazu führt, dass die Hämorrhoiden sich verkleinern. Dieser Eingriff ist besonders schonend, da die sensiblen Nerven im unteren Analkanal nicht betroffen sind. Die Longo-Methode gilt als eine der schmerzärmeren Hämorrhoidenoperationen mit einer kürzeren Heilungszeit.
  2. Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur (HAL): Diese Technik zielt darauf ab, die Blutzufuhr zu den Hämorrhoiden gezielt zu unterbinden. Mittels Ultraschall-Doppler-Sonden werden die arteriellen Blutgefäße, die die Hämorrhoiden versorgen, lokalisiert und abgebunden. Dadurch verkleinern sich die Hämorrhoiden allmählich. Diese Methode ist besonders für Patienten geeignet, die an inneren Hämorrhoiden leiden, und zeichnet sich ebenfalls durch eine relativ schnelle Wundheilung und weniger postoperative Schmerzen aus.

Neben diesen minimalinvasiven Verfahren gibt es auch die klassische Hämorrhoidektomie, bei der das Hämorrhoidalgewebe chirurgisch entfernt wird. Dies kommt jedoch meist bei sehr ausgeprägten Fällen oder wenn andere Methoden nicht erfolgreich waren, zum Einsatz. Der Heilungsprozess dauert hierbei oft länger, und es können stärkere postoperative Schmerzen auftreten.

Eine frühzeitige Konsultation mit einem Spezialisten ist wichtig, um die bestmögliche Therapieoption zu wählen. Je schneller die Behandlung eingeleitet wird, desto geringer ist das Risiko für chronische Entzündungen, Blutungen oder eine Schädigung des Schließmuskels. Die Entscheidung für eine Operation sollte immer gemeinsam mit dem behandelnden Arzt getroffen werden, der alle Risiken und Vorteile der jeweiligen Methode individuell abwägt.

Checkliste für den sicheren Saunabesuch bei Hämorrhoiden:

  • Vermeiden Sie lange Saunagänge.
  • Kühlen Sie sich nach jedem Saunagang gründlich ab.
  • Suchen Sie bei starken Symptomen ärztlichen Rat.
  • Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung, um Verstopfungen vorzubeugen.

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Fazit: Sollten Sie mit Hämorrhoiden in die Sauna gehen?

Ob ein Saunabesuch bei Hämorrhoiden sinnvoll ist, hängt von der Schwere Ihrer Beschwerden ab. Leichte Symptome können durch kurze Saunagänge gelindert werden. Bei stärkeren Beschwerden sollten Sie jedoch auf die Sauna verzichten, um eine Verschlechterung zu vermeiden. Bei Unklarheiten ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

 

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