Kater in der Sauna ausschwitzen – geniale Lösung oder gefährlicher Mythos?

Der Kopf hämmert, der Mund fühlt sich an wie eine Wüste, und der Körper signalisiert eindeutig: „Das war eine schlechte Idee.“ Ein Kater ist die biologisch unangenehme Quittung für eine feuchtfröhliche Nacht. Doch was tun? Die einen schwören auf fettiges Essen, andere auf kalte Duschen – und dann gibt es da noch die Fraktion der Sauna-Enthusiasten. Doch hilft es wirklich, den Kater einfach auszuschwitzen? Oder bringt das den ohnehin geschwächten Körper an seine Grenzen? Willkommen zur Wahrheit zwischen Hitzeschock und Ernüchterung.
Sauna gegen Kater: Die große Hoffnung oder riskanter Irrglaube?
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Sauna gegen Kater: Die große Hoffnung oder riskanter Irrglaube?

Nach einer durchzechten Nacht wünschen sich viele eine schnelle Lösung gegen den brummenden Kopf und die bleierne Müdigkeit. Die Sauna scheint eine verlockende Option: Hitze, Schweiß, Entgiftung – und am Ende ein frischer Neustart? Doch ist das wirklich ein wirksames Mittel gegen den Kater oder eher eine riskante Selbstüberlistung?

Der Mythos der Entgiftung durch Schwitzen

Die Vorstellung, dass Alkohol durch starkes Schwitzen schneller aus dem Körper ausgeschieden wird, ist weit verbreitet – aber schlichtweg falsch. Der Abbau von Alkohol erfolgt primär über die Leber und dauert etwa 0,1 Promille pro Stunde. Unabhängig davon, wie sehr man in der Sauna schwitzt, der Alkoholgehalt im Blut bleibt davon unbeeinflusst.

Was hingegen mit dem Schweiß ausgeschieden wird, sind vor allem Wasser und Elektrolyte – zwei essenzielle Dinge, die der Körper nach Alkoholgenuss ohnehin dringend benötigt. Ein Gang in die Sauna kann diese Defizite sogar noch verstärken und den Kater verschlimmern.

Risiken für den geschwächten Körper

Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit, was zu Dehydrierung und Elektrolytverlust führt. Ein Kater geht oft mit Schwindel, Kopfschmerzen und niedrigem Blutdruck einher. Die zusätzliche Hitze in der Sauna erweitert die Blutgefäße noch weiter, wodurch der Blutdruck weiter absinken kann.

Das kann zu Kreislaufproblemen, Schwindel oder sogar zu einem Kollaps führen. Besonders gefährlich wird es, wenn man sich alleine in einer Sauna aufhält – im schlimmsten Fall kann eine Ohnmacht lebensbedrohlich sein.

Was wirklich gegen einen Kater hilft

Statt in die Sauna zu gehen, gibt es sicherere und effektivere Methoden, um die Folgen einer durchzechten Nacht zu lindern:

  1. Flüssigkeitszufuhr: Wasser, Tee oder elektrolythaltige Getränke helfen, den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.
  2. Elektrolyte: Eine Prise Salz im Wasser oder isotonische Getränke unterstützen den Körper bei der Regeneration.
  3. Leichte Bewegung an der frischen Luft: Ein Spaziergang regt den Kreislauf an, ohne ihn zu belasten.
  4. Gesunde Mahlzeit: Ein ausgewogenes Frühstück mit Proteinen, gesunden Fetten und Kohlenhydraten kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
  5. Ruhe und Geduld: Manchmal ist die beste Lösung einfach Zeit, damit der Körper sich selbst regenerieren kann.

Fazit: Kein Wundermittel, sondern eine Gefahr

Die Hoffnung, einen Kater durch die Sauna loszuwerden, ist ein Irrglaube mit potenziell gefährlichen Folgen. Während der Alkoholabbau einzig und alleine in der Leber geschieht, kann die Sauna den ohnehin angeschlagenen Körper zusätzlich belasten und den Kater sogar verstärken.

Wer seinen Kater effektiv bekämpfen will, setzt lieber auf ausreichend Flüssigkeit, Elektrolyte, gesunde Nahrung und Erholung. Und für die Zukunft: Vielleicht ein Glas Wasser zwischen den Drinks einbauen – dann erübrigt sich die Sauna-Frage von selbst.

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