Die Anfänge: Ein Traum von einem Schwimmbad
Bereits 1904 hatte die Stadt Hilden eine Vision: Ein modernes Schwimmbad, das den Bürgern in der aufstrebenden Industriegemeinde Erholung und Gesundheit bieten sollte. Der Stadtrat setzte eine sechsköpfige Kommission ein, die den Bau einer “öffentlichen Warmbadeanstalt” vorbereiten sollte. Doch die Umsetzung dieses Traums sollte noch viele Hürden überwinden. Geplante Bauplätze und finanzielle Rücklagen wurden immer wieder von politischen und wirtschaftlichen Ereignissen beeinflusst. So verhinderte unter anderem der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 den Bau des geplanten „Kaiser-Wilhelm-Bads“.
Ein Naturbad als Antwort auf Inflation und Notzeiten
Nach dem Krieg, in einer Zeit, in der die Inflation die Wirtschaft Deutschlands lahmlegte, war der Traum von einem beheizten Schwimmbad nicht mehr realisierbar. Doch die Bürger von Hilden ließen sich nicht entmutigen. Statt eines Hallenbads wurde nun ein Freibad geplant, das als Naherholungsort dienen sollte. Die Wahl fiel auf den Hildener Stadtwald, wo ein naturbelassenes Schwimmbad angelegt wurde. Das Wasser stammte aus benachbarten Teichen, in denen Frösche und anderes Kleingetier lebten – was dem Bad schnell den Spitznamen “Froschteich” einbrachte.
Eröffnung des Naturbads: Eine Gemeinschaftsleistung
Am 14. Juli 1923 war es schließlich soweit: Das Naturbad im Hildener Stadtwald wurde feierlich eröffnet. Bürgermeister Dr. Erich Lerch pries das Bad als einen Ort, an dem sich Luft, Licht, Wasser und Wald in perfekter Harmonie vereinten. Doch die Eröffnung stand auch im Zeichen der wirtschaftlichen Not: Der Eintrittspreis von 3.000 Mark, bedingt durch die Hyperinflation, machte deutlich, wie prekär die Lage war. Trotz dieser Schwierigkeiten war das Naturbad für die Hildener ein Ort des Luxus und der Erholung.
Der Umbau zum modernen Waldbad
In den 1970er Jahren entsprach das alte Naturbad nicht mehr den steigenden Anforderungen der Badegäste. Der Hildener Stadtrat beschloss daher 1974, das Waldbad für 7,3 Millionen D-Mark komplett neu zu bauen. Moderne Beckenanlagen und bessere Wasserqualität sollten die Attraktivität des Bads erhöhen. Am 30. April 1977 war es dann soweit: Das neue Waldbad wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feierlich eröffnet. Es war nun ein Ort, an dem sich Schwimmer und Erholungssuchende gleichermaßen wohlfühlen konnten.
Ein Freibad für alle Generationen
Seit der Eröffnung hat sich das Waldbad zu einem beliebten Ziel für Menschen aller Altersgruppen entwickelt. Mit einer 15.000 Quadratmeter großen Liegewiese, auf der sich Sonnenanbeter und Schattenliebhaber gleichermaßen wohlfühlen, bietet das Bad einen Ort der Erholung mitten im Grünen. Besonders an heißen Sommertagen ist das Freibad ein gefragter Anlaufpunkt. So erreichte das Waldbad in den 2010er Jahren regelmäßig Besucherzahlen von über 100.000 Gästen pro Saison. Diese Popularität ist nicht zuletzt der liebevollen Pflege und den regelmäßigen Modernisierungen zu verdanken.
Die Herausforderungen eines wetterabhängigen Freibads
Trotz seines Erfolgs ist das Waldbad stark vom Wetter abhängig. So war die Saison 2014 aufgrund eines kühlen und regnerischen Sommers mit nur 78.714 Besuchern eher enttäuschend. Doch an sonnigen Tagen zeigt sich das Freibad von seiner besten Seite, und die Besucherzahlen schießen in die Höhe. Die Betreiber des Bads hoffen daher jedes Jahr aufs Neue auf einen Sommer, der seinem Namen alle Ehre macht und den Gästen zahlreiche Gelegenheiten zum Schwimmen, Planschen und Entspannen bietet.
100 Jahre Waldbad: Eine Geschichte von Wandel und Tradition
Im Jahr 2023 feierte das Hildener Waldbad seinen 100. Geburtstag. Was einst als einfacher Froschteich begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem modernen Freizeitbad entwickelt, das Generationen von Hildenern als Ort der Erholung dient. Die Geschichte des Waldbads zeigt, wie sich gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen auf die Gestaltung öffentlicher Erholungsorte auswirken. Auch in Zukunft wird das Waldbad seinen Platz im Herzen der Stadt bewahren und den Bürgern als Oase der Entspannung zur Verfügung stehen.
Start der Sauna-Saison – Wellness im Hildener Waldbad
Neben dem beliebten Freibad lockt das Hildener Waldbad auch mit einer großzügigen Sauna-Anlage, die jedes Jahr zur kalten Jahreszeit zahlreiche Besucher anzieht. Am 1. Oktober startet das Waldbad traditionell in die Sauna-Saison, ein Highlight für alle Wellness-Fans. Die moderne Sauna bietet verschiedene Aufgüsse und ein umfassendes Entspannungsangebot, das ideal ist, um nach einem langen Arbeitstag oder an kühlen Herbsttagen abzuschalten.
Die Sauna lädt ein zu einer wohltuenden Auszeit im Grünen. Ob in der finnischen Sauna mit hohen Temperaturen oder im Sanarium mit sanfterer Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit – hier findet jeder Gast seine perfekte Entspannungsmöglichkeit. Zudem bietet das Waldbad eine Sauna-Terrasse im Außenbereich, wo man sich im frischen Herbstwind nach dem Saunagang abkühlen kann.
Zum Saisonstart am 1. Oktober erwartet die Besucher ein besonderes Programm, das neben Aroma-Aufgüssen auch kleine Überraschungen für Stammgäste und neue Besucher bereithält. Mit dem Beginn der Sauna-Saison verwandelt sich das Waldbad in eine Oase der Erholung, die über die Sommermonate hinaus eine Auszeit vom Alltag bietet.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website: Waldbad Hilden
Quelle: Stadtwerke Hilden GmbH, erstellt am 25.09.2024