Was passiert bei einer Blasenentzündung?
Bevor wir klären, ob Sie mit einer Blasenentzündung in die Sauna gehen sollten, lohnt es sich zu verstehen, was bei dieser Krankheit genau passiert. Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, tritt auf, wenn Bakterien, meistens aus dem Darm, über die Harnröhre in die Blase gelangen. Besonders Frauen sind betroffen, da ihre Harnröhre kürzer ist und die Keime so leichter den Weg zur Blase finden. Die Folge sind unangenehme Beschwerden wie häufiger Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und ein brennendes Gefühl in der Harnröhre. In schwereren Fällen kann sich die Entzündung bis hin zu einer Nierenbeckenentzündung ausweiten, was mit Fieber und Flankenschmerzen einhergehen kann.
Der häufigste Verursacher von Blasenentzündungen ist das Escherichia coli-Bakterium, das normalerweise im Darm vorkommt. Es sollte dort auch bleiben, aber manchmal wandert es in die Harnwege und löst Entzündungen aus. Ein bekanntes Beispiel ist der sogenannte „Honeymoon-Effekt“, bei dem Frauen nach häufigerem Geschlechtsverkehr an einer Blasenentzündung erkranken.
Saunieren – Balsam für das Immunsystem
Regelmäßige Saunabesuche bieten unbestreitbare gesundheitliche Vorteile. Sie fördern das Immunsystem, regen den Kreislauf an und können langfristig Entzündungen vorbeugen. Die Hitze in der Sauna führt zu einem kontrollierten Temperaturanstieg im Körper, ähnlich wie beim Fieber. Dadurch wird das Immunsystem aktiviert, die Durchblutung verbessert und Abwehrzellen werden verstärkt produziert. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig saunieren, weniger anfällig für Infektionen der oberen Atemwege sind und seltener an Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
Doch wie verhält es sich bei einer akuten Blasenentzündung? Leider bringt auch das stärkste Immunsystem nichts, wenn der Körper bereits gegen eine akute Infektion kämpft. In solchen Fällen könnte der Kreislauf durch einen Saunabesuch überlastet werden.
Sauna bei Blasenentzündung
Das Schwitzen in der Sauna regt zwar die Durchblutung und das Immunsystem an, aber bei einer akuten Blasenentzündung kann dies nach hinten losgehen. Die Hitze in der Sauna lässt die Körpertemperatur ansteigen, wodurch der Körper zusätzliche Anstrengung aufbringen muss, um den Kreislauf stabil zu halten. Das Herz muss härter arbeiten, was bei einer Entzündung kontraproduktiv sein kann.
Oftmals wird die Vorstellung verbreitet, man könne durch das Schwitzen in der Sauna Bakterien „ausschwitzen“. Doch das ist ein Irrtum. Bakterien und Viren lassen sich nicht durch Hitze eliminieren – im Gegenteil: Der Aufenthalt in der Sauna kann sogar das Bakterienwachstum begünstigen, da die Körpertemperatur ansteigt und ideale Bedingungen für die Erreger geschaffen werden.
Die Sauna stellt somit eine zusätzliche Belastung für den Körper dar, der seine Energie für die Bekämpfung der Entzündung benötigt. Der Kreislauf wird durch die Sauna unnötig strapaziert, was im schlimmsten Fall zu Schwindel, Kreislaufproblemen oder gar einem Kreislaufkollaps führen kann. In dieser Phase braucht Ihr Körper vor allem Ruhe und Schonung.
Wann ist der Saunabesuch wieder sicher?
Die Faustregel lautet: Warten Sie, bis Ihre Blasenentzündung vollständig ausgeheilt ist, bevor Sie wieder in die Sauna gehen. Sobald die akuten Symptome abgeklungen sind und Ihr Körper wieder belastbar ist, können Sie langsam wieder mit dem Saunieren beginnen. Dabei profitieren Sie langfristig von den positiven Effekten, die regelmäßiges Schwitzen auf Ihr Immunsystem hat. Saunagänge können helfen, das Immunsystem zu stärken und so künftigen Entzündungen vorzubeugen.
Saunatipps zur Prävention von Blasenentzündungen
Auch wenn die Sauna bei einer bestehenden Blasenentzündung nicht helfen kann, gibt es Hinweise darauf, dass regelmäßiges Saunieren das Risiko verringern kann, überhaupt eine zu bekommen. Dies liegt daran, dass durch regelmäßiges Saunieren die Immunsystem-Funktionen trainiert werden und der Körper sich besser gegen eindringende Erreger wehren kann. Außerdem entspannen sich durch die Hitze die Muskeln, was den gesamten Körper entlastet – auch die Blasenmuskulatur.
Sollten Sie generell zu Blasenentzündungen neigen, achten Sie darauf, nach dem Saunagang nicht direkt ins Kalte zu gehen oder nasse Badekleidung zu lange zu tragen. Niedrige Temperaturen und feuchte Kleidung können die Blutzirkulation in der Blasenregion stören und das Risiko erhöhen, dass sich Bakterien ansiedeln. Trocknen Sie sich daher gründlich ab und ziehen Sie sich warm an.
Die goldene Regel: Hören Sie auf Ihren Körper!
Wie immer gilt bei der Frage „Sauna trotz Blasenentzündung?“: Hören Sie auf Ihren Körper! Ihr Körper sendet Ihnen klare Signale, wenn er Ruhe benötigt. Fühlen Sie sich schwach oder haben Schmerzen, verzichten Sie besser auf den Saunabesuch und gönnen sich die nötige Zeit zur Regeneration. Denn auch der beste Wellnesstag bringt nichts, wenn Sie ihn geschwächt verbringen. Sobald Sie sich wieder fit fühlen, können Sie Ihre Sauna-Routine mit Bedacht fortsetzen und damit nachhaltig etwas für Ihre Gesundheit tun.