Entspannt schwitzen statt Stress kriegen: der ultimative Sauna-Guide für Anfänger
Saunieren erlebt gerade eine echte Renaissance. Und das zu Recht! Es stärkt das Immunsystem, reinigt die Haut porentief und gilt als einer der effektivsten Stresskiller unserer Zeit. Doch wer zum ersten Mal die Wellness-Oase betritt, sieht sich oft mit ungeschriebenen Gesetzen und Fragen konfrontiert: Was gehört in die Tasche? Wo setze ich mich hin? Und warum schauen die Profis so genau auf mein Handtuch?
Hier erfährst du, wie du souverän und sicher in dein erstes Sauna-Abenteuer startest – mit Köpfchen und dem perfekten Wohlfühl-Setup.
Die Vorbereitung: Flüssigkeit ist alles
Ein häufiger Anfängerfehler passiert schon Stunden vor dem ersten Aufguss. Wer dehydriert in die Hitze geht, riskiert Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Dein Körper wird gleich Höchstleistungen beim Kühlen vollbringen müssen. Versorge deine Speicher daher vorher ausreichend mit Wasser oder ungesüßtem Tee.
Auch beim Essen gilt das „Goldglöckchen-Prinzip“: nicht zu viel und nicht zu wenig.
- Voller Magen: Belastet den Kreislauf zusätzlich zur Hitze unnötig schwer.
- Leerer Magen: Führt bei Hitze schnell zu Unterzuckerung und Schwindel. Ein leichter Snack (z. B. eine Banane, etwas Joghurt oder ein Riegel) ca. 1–2 Stunden vorher ist die ideale Basis.
Das Equipment: Warum ein Handtuch selten reicht
Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Wer wirklich entspannt saunieren will, sollte beim Equipment nicht sparen und unbedingt zwei Handtücher einpacken.
- Das große Saunatuch: Es sollte lang genug sein, dass dein ganzer Körper (inklusive Füße!) darauf Platz findet. Die goldene Regel der Sauna-Etikette lautet: „Kein Schweiß aufs Holz!“ Das schützt die Bänke und ist hygienischer für alle Gäste. Ein hochwertiges, saugstarkes Tuch macht hier den Unterschied.
- Das Duschtuch: Dieses bleibt draußen im Vorraum und wird trocken gehalten, damit du dich nach dem finalen Abduschen wohlig abtrocknen kannst. Profi-Tipp: Packe auch Badeschlappen ein, um Fußpilz vorzubeugen – aber lass sie bitte vor der Saunatür stehen!
Saunahandtuch von Lashuma
In der Sauna: Physik für Einsteiger
Du machst die Tür auf und dir schlägt die Wärme entgegen. Wohin nun? Denk kurz an den Physikunterricht zurück: Wärme steigt nach oben.
- Obere Bänke: Hier ist es am intensivsten (oft 80–90 °C oder mehr auf Kopfhöhe). Für den ersten Gang meist zu fordernd.
- Untere/Mittlere Bänke: Hier ist die Temperatur moderater. Ideal, um den Kreislauf sanft an die Belastung zu gewöhnen.
Bleibe für den Anfang lieber eine Stufe tiefer. Du kannst dich beim zweiten Gang immer noch steigern.
Zeitmanagement: Dein Körper ist die Uhr
In vielen Saunen hängt eine Sanduhr an der Wand (meist für 15 Minuten). Aber Achtung: Das ist kein Wettbewerb! Sauna soll Stress reduzieren, nicht erzeugen. Für den ersten Gang reichen oft 8 bis 10 Minuten völlig aus. Vergiss Zeitvorgaben und Temperaturrekorde. Achte ausschließlich auf dein Gefühl. Wird dir unwohl? Dann verlasse den Raum sofort, aber ruhig und ohne Hektik.
Wichtig für den Kreislauf: Setz dich die letzten 2 Minuten aufrecht hin und kreise etwas mit den Füßen, bevor du aufstehst. Das bringt das Blut wieder in die Beine und verhindert, dass dir beim Aufstehen schwarz vor Augen wird.

Die Abkühlung: Frischekick ohne Schock
Nach der Hitze kommt der wichtigste Teil für den Gesundheitseffekt: das Abkühlen. Aber bitte spring nicht sofort kopfüber ins Eisbecken! Das wäre ein massiver Schock für deine Gefäße.
Gehe es sanft an (nach Kneipp):
- Ein paar Schritte an der frischen Luft gehen (Sauerstoff für die Lungen).
- Dann mit dem kalten Wasserstrahl (Schlauch) beginnen: Immer herzfern anfangen. Erst den rechten Fuß, dann den linken, dann die Arme, und erst langsam zur Körpermitte vorarbeiten.
- Erst danach, wenn du dich sicher fühlst, ins Tauchbecken.
Ruhephase: Der gemütliche Teil
Zwischen den Gängen solltest du deinem Körper mindestens so viel Zeit zur Erholung gönnen, wie du in der Hitze verbracht hast (ca. 15–20 Minuten). Wickel dich in deinen Bademantel oder ein großes Tuch, lies ein Buch oder döse einfach weg. Jetzt wirken die Endorphine und die tiefe Entspannung setzt ein.

Fazit: Höre auf dein Bauchgefühl
Richtig Saunieren ist keine Wissenschaft, sondern eine Frage des Körpergefühls. Mit genügend Flüssigkeit, hochwertigem Frottee unter dem Körper und einer entspannten Einstellung wirst du schnell merken, wie gut dir die Wärme tut. Viel Spaß beim ersten Aufguss!
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